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Homepage: Macchiato für Spitzenleistung

Verborgene Campus-Orte: Die Caféteria am Hasso-Plattner-Institut ist ein Geheimtipp

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Verborgene Campus-Orte: Die Caféteria am Hasso-Plattner-Institut ist ein Geheimtipp Hier in der Nähe des Softwarecampus“ hinter dem S-Bahnhof Griebnitzsee wird Hasso Plattner ihn errichten – den Inkubator. Den Brutkasten für Ideen, nach dem Prinzip: junge, hochbegabte Sprösslinge des von ihm gesponserten Hasso Plattner Instituts (HPI) hinein, mindestens 70 Stunden Arbeit pro Woche Leistung abrufen, einige Fördermilliönchen dazu, fertig ist die weltweit konkurrenzfähige Spitzenleistung. Aber auch Menschen in Inkubatoren brauchen einmal eine Verschnaufpause. Gehen sie dann in die Mensa? Nein, dachte sich wohl das HPI, wir brauchen auch hier eine junge, erfolgsorientierte, dynamische Spitzeneinrichtung für unsere Führungskräfte von morgen. Mit dem braven Studentenwerk, das im seligen Glauben lebt, ein Dillhälmchen auf einer Käseschrippe wirke wahre Wunder in Punkto Kundenzufriedenheit, wäre dieser globale Wettbewerb nicht zu gewinnen. Also eröffnete am 1. April Ulf Hansen, ein privater Selfmade-Unternehmer, die Cafeteria mit der tollen Terrasse (Sonnenseite!) gleich gegenüber des Haupteingangs der Uni-Bibliothek. Ein Blick genügt, um den feinen Unterschied zur Versorgungsanstalt öffentlichen Rechts wahr zu nehmen. Frische Gerbera auf der Theke und allen acht Tischen und farblich dazu abgestimmte moderne Kunst. Zeitungen liegen aus. Knoblauchzehen an der Wand signalisieren die Liebe zum Detail, die für jede gute Küche Voraussetzung ist. Herzlich und persönlich geht es zu. Ihm schon bekannte Studenten werden von Hansen auf seine hanseatisch offene Art willkommen geheißen. Der Mann kennt die Welt. Zur See gefahren ist er und die königliche Familie bewirtet hat er. „Dazu hatte ich dann aber keine Lust mehr.“ Gerade sieht er so aus, als ob er große Lust hätte, zusammen mit dem HPI Deutschland nach vorne zu bringen. Der Blick auf die Karte beweist jedem, dass nichts über den freien Wettbewerb geht und Monopolisten offensichtlich ihre Marktmacht oft ausgenutzt haben. Hier gibt es sogar Carpaccio und Lachslasagne, und jeden Tag ein anderes Hauptgericht. Diesmal: Hühnchencurry mit Bohnen und Bulgur. Ein solider Ofen sorgt dafür, dass zu jeder Zeit frische Ciabatta geröstet sind. Denn Hansen weiß: „Ciabatta geht ohne Ende.“ Statt sie mit Margarine dick zu beschmieren, wird hier gesundes Ölivenöl darauf geträufelt, bevor sie mit Rucola, Mozzarella und Basilikum belegt werden. Die Preise sind kühl kalkuliert, niedrig wie sie sind, könnten sie am Weltmarkt bestehen. Offensichtlich wird das Konzept von den High Potentials im Umfeld des HPI gerne angenommen. Jeder Tisch ist besetzt. Drei Französinnen trinken Latte Macchiato, dessen Zubereitung hier eine Selbstverständlichkeit ist. Denn man verfügt über eine Kaffeemaschine, mit der die Milch direkt aus der Packung gerüsselt und aufschäumt werden kann. Zwei Klapphandys werden in die Luft gehalten, vielleicht um zu prüfen, ob die Programmierung des Wap-Portals, die man gerade im Unterricht gelernt hatte, auch wirklich funktioniert. Nebenan sitzt eine Lerngruppe. Einer der Studenten balanciert mit großem Geschick einen dieser kleinen weißen begehrenswerten Laptops auf den Knien. Die Dinger werden ja auch immer winziger. Die Glastür geht auf, ein gerade frei gewordener Tisch wird besetzt, ein Laptop wird hingestellt. Noch kleiner, noch weißer, noch begehrenswerter. Ein Typ im Nadelstreifen, ohne Krawatte, bestellt einen Thunfischsalat. Üppiges, frisches Grün. Natürlich gibt es auch frisches Obst, Kiwis, Äpfel, Bananen. Fit halten für den Inkubator. Für den, der noch Zeit findet und zu genießen noch in der Lage ist, dem sei die Cafeteria am HPI als sympathischer Geheimtipp empfohlen. Matthias Hassenpflug Öffnungszeiten: Mo bis Do: 8 bis 20, Fr: 8 bis 18 Uhr.

Matthias Hassenpflug

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