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Stolzer Ideengeber. Filmpark-Chef Schatz (r.) beim Richtfest.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: „Magischer Standort“ für Filmfritzen

Der Villen-Campus am Filmpark Babelsberg feierte Richtfest. Dort entstehen Hunderte Wohnungen

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Babelsberg - Früher standen hier Filmkulissen, nun echte Häuser: Am Freitag feierten rund 100 Potsdamer Richtfest für die Villen am Filmpark Babelsberg. Fertig sind die Bauten wohl schon Ende des Jahres, die ersten Wohnungen sollen ab Februar 2017 bezogen werden können, sagt Jan Kretzschmar, Geschäftsführer der Firma KW Development, die den Bau leitet. Mit drei Gewerbeeinheiten und 207 Eigentums- und Mietwohnungen in elf vier- und fünfgeschossigen Stadtvillen ist ein regelrechtes neues Stadtviertel zwischen Marlene-Dietrich-Allee und Stahnsdorfer Straße entstanden. Bis 2013 stand hier unter anderem die bekannte Kulisse „Berliner Straße“.

„Wir haben es bei einem Richtfest belassen“, sagt Kretzschmar, denn tatsächlich sind die Gebäude auf dem 26 000 Quadratmeter großen Gelände nicht alle auf dem gleichen Stand: In den Mietwohnungen im südlichen Teil findet bereits der Innenausbau statt, während die Gebäude im Norden noch im Rohbau sind. Damit ist der Bauabschnitt 1 in Rekordzeit vorangeschritten, Grundsteinlegung war im September vergangenen Jahres. „Schnell bauen ist sonst das Privileg der Filmfritzen“, lobte Filmpark-Chef Friedhelm Schatz, der die Idee für das Bauprojekt hatte. „Ich hoffe, das Ganze wird mindestens 500 Jahre stehen.“

Ab September soll Bauabschnitt 2 starten: Er umfasst eine Kita für 129 Kinder, ein Gründerzentrum, 240 kleine Studentenwohnungen mit jeweils 39 Quadratmetern Größe, zwei Boarding-Häuser sowie gewerbliche Einrichtungen wie einen Supermarkt, eine Drogerie und ein Restaurant. Zudem wird es einen grünen Campus mit großem Spielplatz geben, ein Großteil des Wäldchens an der Westseite soll stehen bleiben. Optisch interessant werden vor allem die zwei Boarding-Häuser werden: Die Außenfassaden der Langzeit-Hotels für Mitarbeiter der Medienstadt sollen mit schwarz-weißen Porträts klassischer Filmstars geschmückt sein.

Zuerst soll die Kita fertig werden. Kretzschmar hofft, dass sie schon am 1. September 2017 in Betrieb gehen kann. Träger wird die Kinderwelt GmbH sein, die in Potsdam vier Kitas betreibt. Ähnlich schnell sollen die Studentenwohnungen bezugsfertig sein, nämlich zum Wintersemester, also im Oktober 2017. Insgesamt soll der zweite Bauabschnitt Mitte 2018 fertiggestellt sein. Die Gesamtkosten liegen bei 80 Millionen Euro.

Das geplante Gründerzentrum, das sich an den Nachwuchs der nahegelegenen Filmuniversität oder des Hasso-Plattner-Instituts richtet, wird nun privat finanziert. Kretzschmar hatte gehofft, das Zentrum mit Hilfe der Stadt zu bauen. Dafür waren jedoch keine Mittel vorhanden.

Schatz erhofft sich von dem Villen-Campus eine deutliche Belebung der Umgebung, in der es ansonsten keinerlei Einkaufsmöglichkeiten oder Cafés gibt: „Damit wird eine Lücke im Norden der Medienstadt geschlossen, dies ist ein magischer Standort“, so Schatz. Auf dem zentralen Marktplatz wird eine Straße entstehen, die die Stahnsdorfer Straße und Marlene-Dietrich-Allee miteinander verbinden wird. Von den 75 Eigentumswohnungen sind immerhin schon fast alle verkauft, der Preis liegt bei rund 3500 Euro pro Quadratmeter.E. Wenk

E. Wenk

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