ATLAS: Mahnung
Der Zeitpunkt entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Nur ein paar Tage ist es her, dass der oberste Chef der Potsdamer Bauverwaltung beurlaubt wurde, weil er Einfluss auf das Genehmigungsverfahren für sein Privathaus genommen haben soll.
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Der Zeitpunkt entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Nur ein paar Tage ist es her, dass der oberste Chef der Potsdamer Bauverwaltung beurlaubt wurde, weil er Einfluss auf das Genehmigungsverfahren für sein Privathaus genommen haben soll. Für Matthias Klipp kommt der Gefährdungsatlas zu spät, den das Rathaus jetzt fertiggestellt hat. Allerdings können die internen Leitlinien im Kampf gegen die Korruption Verfehlungen wie die von Klipp auch nicht verhindern. Sie können nur dafür sorgen, dass das Risiko sinkt – durch Sensibilisierung, durch verbesserte Kontrolle, durch ein Mehr-Augen-Prinzip. Doch das ist schon eine ganze Menge in einer Verwaltung, die – und das gilt nicht nur in Klipps Geschäftsbereich – tagtäglich mit zahllosen Anträgen konfrontiert wird. Sehr oft geht es dabei um Geld – ob es nun Fördermittel, Aufträge oder die Genehmigung von Bauvorhaben sind. Für die 2 000 Verwaltungsangestellten ist das Alltag und es ist dabei sicher nicht immer leicht, den eigenen Arbeitsplatz als potenziell korruptionsgefährdet anzusehen. Der Gefährdungsatlas kann dabei helfen – als Mahnung, nicht als Anklage.
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