Sport: Mal abwarten, wer da kommt
Die Zweitliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam erwarten den USC Münster II
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Die Universitätsstadt Münster hat eine anerkannt hohe Lebensqualität. Einschlägige Publikationen beschäftigten sich in diesem Zusammenhang immer wieder gern mit der fahrradfreundlichen Verkehrspolitik der ostwestfälischen Kommune. Der Sport und hier im Speziellen der Volleyball haben ebenfalls seinen Anteil daran, dass es sich in der 230 000-Einwohner-Stadt gut leben lässt.
Insgesamt neun Mal gelang dem aktuellen Deutschen Meister im Damen-Volleyball der Titelgewinn. Nach wie vor zählt es in Münster zum guten Ton, sich ab und an einmal bei Heimspielen in der Sporthalle Bergfidel sehen zu lassen. Das Bundesliga-Spitzenspiel im Februar gegen Vilsbiburg sahen 3600 Anhänger, der Besucherschnitt bewegt sich beim aktuellen Tabellenvierten bei 2500 Besuchern. In der Damen-Bundesliga rangiert der Verein damit gemeinsam mit dem Dresdner SC weit vor der Konkurrenz. „Ich war mehrmals in Münster beim Volleyball und kann bestätigen, dass es dort richtig rund geht“, bemerkte etwa Stephan Schmidt gestern, der im Jahr 2000 den damaligen Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 verließ und binnen zweier Spielzeiten beim SC Preußen Münster sein Geld verdiente. „Die Truppe hat in der Stadt einen Stand, ganz klar. Für Spitzenspiele musste man sich immer rechtzeitig um Eintrittskarten kümmern“, erinnerte sich der heute 30-jährige Mannschaftskapitän des Fußball-Oberligisten TeBe Berlin.
Einen Hauch erstklassigen Volleyballs umwehte, wenn man so will, auch schon die Volleyballerinnen des SC Potsdam. Sie spielten Mitte November vergangenen Jahres in der Heimstatt des USC Münster. Mittelblockerin Julia Plaschke hat den Tag in bester Erinnerung. „Vor uns hat die USC-Bundesligamannschaft damals eine Trainingseinheit absolviert. Wir sind danach in Aktion getreten und haben die Partie 3:0 gewonnen.“
Vor dem Rückspiel am kommenden Sonnabend (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) dreht sich alles um die eine Frage, in welcher Besetzung die „Reserve“ des USC Münster in das Duell zweier Tabellennachbarn geht. Dem Vernehmen nach konzentriert sich der Verein aus personeller Sicht eindeutig auf das am Sonnabend ab 18 Uhr stattfindende Erstliga-Spitzenspiel beim Schweriner SC. Ob dies nun bedeutet, dass der SC Potsdam übermorgen darauf eingestellt sein sollte, im wesentlichen auf die gleichen Gesichter des Hinspiels zu treffen? „Ich rechne mit personeller Verstärkung von oben. Uns würde dies natürlich vor Probleme stellen. Warten wir mal ab, was passiert“, bemerkte SC-Trainer Volker Knedel, der mit seinem Team in den verbleibenden sechs Punktspielen noch zu zwei Siegen kommen muss, um auch in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga Nord präsent zu sein. Knedel ist sich sicher, dass es der SC Potsdam auf Grund des unerwarteten Ausgangs des Hinspiels mit einem hochmotivierten Gegner zu tun bekommt. „Der USC Münster kann es sich bei seinem Renommee nicht leisten, das für die Talentförderung so wichtige Zweitligateam absteigen zu lassen. Die werden alles mobilisieren, um bei uns zu gewinnen“, meint er.
Die Potsdamerinnen, die vor vier Tagen eine fast schon verlorene Partie beim Schlusslicht doch noch mit 3:2 gewinnen konnten, gehen am Sonnabend in Bestbesetzung ins Spiel. Thomas Gantz
Thomas Gantz
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