zum Hauptinhalt
Spaß und Trubel auf der Havel. Tausende Zuschauer sahen gestern viele spannende Rennen (oben), ehe zum Abschluss OIympiasieger  unten links Katrin Wagner-Augustin (l.) und Fanny Fischer  in Plastikbällen übers Wasser rollten. Die OSC-Wasserballer sprangen vor Freude über ihren Sieg ins Nass (daneben), während Ruder-Queen Kathrin Boron das Boot der Gemeinde Schwielowsee anführte (2. Foto unten von rechts). Ein Blickfang waren auch die Krankenschwestern (rechts), Dritte der Wasserschlacht der Gastronomen.

© Andreas Klaer

Von Michael Meyer und Luisa Müller: Mal schnell, mal mühsam über die Havel

14. Potsdamer Wasserspiele boten viel Kurzweil, spannende Rennen und das größte Gaudi zum Abschluss

Stand:

Das größte Gaudi gab es am Ende, als die knapp zwei Dutzend Rennen in Kajaks und Canadiern bereits über die Havel gegangen waren. Für die traditionelle Wette bei den Wasserspielen des Kanu-Clubs Potsdam (KCP) im OSC stiegen am gestrigen frühen Sonntagabend die Kanu-Olympiasieger Katrin Wagner-Augustin, Fanny Fischer, Ronald Rauhe und Tim Wieskötter in große Plastikbälle, um so schnell wie möglich rund 50 Meter über das Wasser zu kommen. Unter dem Beifall der vielen Zuschauer am Ufer – insgesamt waren erneut rund 5000 auf das Gelände hinter dem art’otel gekommen – krabbelten die Asse in ihren Kugeln mehr, als sie laufen konnten. Am Ende gewannen die beiden Männer, und Fanny Fischer gestand völlig erschöpft: „Ich hätte nicht gedacht, dass das so anstrengend ist und man so mühsam vorankommt.“ Als Verliererin der Wette muss „Patin“ Kerstin Hoppe – Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee – nun eine Paddeltour des Kinderheimes Caputh organisieren und für Eis, Kaffee und Kuchen sorgen.

Zuvor war der Canadier der Gemeinde Schwielowsee mit Ruder-Olympiasiegerin Kathrin Boron im Bug vor Katrin Wagner-Augustin und Kerstin Hoppe auf Rang zwei des Prominentenrennens hinter dem KCP-Förderverein II gekommen; die Potsdamer Stadtverwaltung mit Schlagmann Jann Jakobs musste sich mit Platz fünf begnügen. „Wir haben Potsdam geschlagen, aber mit solcher Ruder- und Kanu-Prominenz in unserer Gemeinde wollten wir auch vorn mitkämpfen“, meinte die Bürgermeisterin später.

Erste Sieger der gestrigen 14. Potsdamer Wasserspiele war im Rennen der Sportvereine der ASK Schwielowsee geworden. ASK steht für „Aktion Sommer Körper“. „Wir sind vier Familien, die gerade diesen Verein gründen“, erzählte Bootschefin Kerstin Bresemann. „Wir paddeln sonst beim KC und bei den Wassersportfreunden Pirschheide. Als ASK fahren wir schon seit einigen Jahren mit, und jetzt haben wir erstmals gewonnen, obwohl wir nur einmal vorher zusammen trainiert hatten. Toll.“ Zweite vor den „Flying-Drops“-Volleyballern des Vereins Regenkinder wurde der Nachwuchs der Potsdamer Ruder-Gesellschaft um Anne Kliesch. „Das ist okay“, meinte die diesjährige U23-WM-Vierte, die später im Rennen der Bundesliga-Vereine mit der PRG auch Dritte hinter den Wasserballern und den Triathleten des OSC Potsdam geworden war.

Die Wasserballer um Schlagmann Tommy Jeschull verteidigten damit ihren im Vorjahr erkämpften Titel und hüpften anschließend vor Freude teilweise vom 20er-Canadier in die Havel. „Das war unser erklärtes Ziel“, meinte später Centerspieler Florian Lemke. Mit Christopher Vang zählte auch ein Engländer zur Wasserball-Crew, der gestern erst aus Malta angereist war, heute zurückfliegt, um auf Malta sein letztes Punktspiel für Marsaxlokk SC zu bestreiten, und dann am Mittwoch zum OSC ins Trainingslager Hamburg düst. „Das ist toll hier“, so der 22-Jährige.

Die Rennen von 20 Botschafts-Teams um den Embassy-Cup gewann das Auswärtige Amt vor Venezuela, Frankreich I und der Botschaft der Türkei. „Nach unserem achten Platz im Vorjahr haben wir heute mit viel Einsatz und Teamgeist erstmals gewonnen. Im nächsten Jahr sind wir ganz sicher wieder dabei“, meinte „Kapitän“ Claudia Tietze aus dem Rechtsreferat des Auswärtigen Amtes. Und auch Venezuelas Schlagmann Camilo Rivas war happy: „Das ist ein schöner Erfolg für unser Land.“

Während im Rennen der Betriebe das O2-Team um Schlagmann Stefan Boenchen den Vorjahressieg wiederholte, setzten sich in der „Wasserschlacht der Gastronomen“ bei den Männern die „Teodora Tellerwäscher“ und bei den Frauen die „Drei Damen vom Grill“ durch. Im letzten Wettkampf, dem Parteienrennen, gewann diesmal die Linke vor dem Seriensieger Industrie- und Handelskammer sowie den Grünen/B90, ehe die die vier Olympiasieger in den großen Plastikbällen antraten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })