Landeshauptstadt: Malteser und Stadt einigen sich
Kompromiss: Bis Jahresende abgespecktes Programm im Treffpunkt Freizeit
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Nauener Vorstadt - Die Malteser Werke werden den Treffpunkt Freizeit nun doch bis Jahresende betreiben - allerdings soll das Programm in der Freizeitstätte abgespeckt werden. Darauf haben sich Stadtverwaltung und Malteser nach PNN-Informationen in der vergangenen Woche geeinigt, Details wollen beide Seiten in dieser Woche bekannt geben.
Ursprünglich hatten die Malteser ihre Arbeit am Treffpunkt bereits zum 1. April beenden wollen. Hintergrund ist der über die Jahre defizitäre Betrieb des Hauses, Anlass der in diesem Jahr gesenkte Zuschuss für die Malteser. Wie berichtet, ist das früher zum Treffpunkt gehörige Kindermusiktheater „Buntspecht“ nach Querelen an das Bürgerhaus am Schlaatz angedockt worden, zugleich sank damit die Jahresförderung für den Treffpunkt von 392 000 auf 327 000 Euro. Im Dezember beschlossen die Malteser deshalb das Ende ihrer Arbeit in dem Haus, die eingereichte außerordentliche Kündigung befand das Rechtsamt der Stadt allerdings für ungültig. Die Gespräche, wie die Übergangszeit gestaltet werden kann, bis für den Treffpunkt ein neuer Betreiber gefunden ist, gestalteten sich schwierig. Das Verhalten der Stadtverwaltung sei „irritierend“, es gäbe „keine Planungssicherheit“, hieß es bei den Maltesern im Februar, die schon damals eine Reduzierung des Programms androhten.
Mit der Zukunft des bis 2006 mit knapp sieben Millionen Euro sanierten Treffpunkts beschäftigt sich morgen auch die Stadtverordnetenversammlung. So will die SPD in der Fragestunde geklärt wissen, ob bei der Suche nach einem neuen Träger berücksichtigt wird, dass 40 000 Euro Bundesförderung für den Treffpunkt auslaufen – das Familienministerium hat ihn 2007 für fünf Jahre als Mehrgenerationenhaus anerkannt. Zudem wird der bereits im Hauptausschuss abgelehnte Antrag der Linke entschieden, wonach der Treffpunkt auch unter einem neuen Träger einen Beirat behalten soll. Kritiker bemängeln, dass der aktuelle Beirat bei den Querelen mit den „Buntspechten“ kaum in Erscheinung getreten sei. Die Verwaltung will bis Jahresende einen neuen Träger finden, dazu sollen sich Interessenten einem Jury-Entscheid stellen. Die Kriterien erarbeitet der Jugendhilfeausschuss.
Dieses Verfahren will der Tonkünstlerverband Brandenburg (TVB) kritisch begleiten. Die Interessenverband für Musiker will in den Treffpunkt inhaltlich verändern und dort für junge Potsdamer ein Zentrum vor allem für musikalische Kunst und für Wissenschaft etablieren. Doch ein Rederecht für seine Ideen hatte der DTV im Jugendhilfeausschuss vor zwei Wochen nicht erhalten. Dies wird in einer Pressemitteilung nun kritisiert: „Man darf fragen, ob es nicht demokratischer ist, mögliche Anwärter in einen Erfahrungsaustausch zu bringen, um gemeinsame Schnittstellen herausfinden.“ H. Kramer
H. Kramer
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