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Landeshauptstadt: Manager für Kulturstandort gesucht

Berliner Vorstadt - Nach jahrelanger Debatte sucht die Potsdamer Stadtverwaltung mit einer europaweiten Ausschreibung eine Firma, die dem mit 100 Millionen Euro sanierten Kultur- und Gewerbestandort Schiffbauergasse ein „effizientes Management und Marketing“ verpasst. Das Unternehmen soll von einer 15-köpfigen Jury ausgewählt werden, in der sechs Rathausvertreter, sieben Stadtverordnete und zwei Akteure aus der Schiffbauergasse sitzen, heißt es in einer Mitteilung des Kulturbereichs der Stadtverwaltung an den Hauptausschuss.

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Berliner Vorstadt - Nach jahrelanger Debatte sucht die Potsdamer Stadtverwaltung mit einer europaweiten Ausschreibung eine Firma, die dem mit 100 Millionen Euro sanierten Kultur- und Gewerbestandort Schiffbauergasse ein „effizientes Management und Marketing“ verpasst. Das Unternehmen soll von einer 15-köpfigen Jury ausgewählt werden, in der sechs Rathausvertreter, sieben Stadtverordnete und zwei Akteure aus der Schiffbauergasse sitzen, heißt es in einer Mitteilung des Kulturbereichs der Stadtverwaltung an den Hauptausschuss. Als Extra-Experte sitzt Filmpark-Chef Friedhelm Schatz in der Jury. Die Entscheidung für ein Unternehmen soll bis November fallen, der Vertrag ab 1. Januar nächsten Jahres in Kraft treten, heißt es in der Vorlage. Für das Management plant die Stadt für 2012 Ausgaben in Höhe von rund 589 000 Euro, in den beiden Folgejahren sind 584 000 und 578 000 Euro geplant.

Konkret soll die Gewinner-Firma die „Interessen“ der Einrichtungen in der Schiffbauergasse bündeln, Flächen im Areal „zentral vermarkten“ und selbst Events durchführen, heißt es in der Mitteilung. Die Marke „Schiffbauergasse“ müsse weiterentwickelt werden. Ebenso wird die „Akquise von Sponsoren und Förderern“ für den Kulturstandort gewünscht. Weiterhin habe die Gewinner- Firma die Verwaltung, Pflege und Wartung der Gebäude und Grünanlagen im Areal zu betreuen, ebenso die Berechnung der Betriebskosten. „Optional“ könne die Gewinner-Firma die leer stehende Schinkelhalle erwerben und für diese ein Nutzungskonzept umsetzen. Der Vertrag für das Rundum-Management der Schiffbauergasse ist erstmals nach drei Jahren wieder kündbar.

Seit 2005 hatte es schon mehrere Anläufe für ein zentrales Management gegeben. Im vergangenen Jahr legte die Kölner Beratungsfirma AWC schließlich ein Konzept für die Standortentwicklung vor. Nach Darstellung der Stadtverwaltung würden mit dem nun gesuchten „externen Standortmanagement“ zwei der vier in dem AWC-Papier vorgesehenen Entwicklungsstufen umgesetzt. In weiteren Schritten sollen demnach neue „Zielgruppen angesprochen“ werden, um letztlich die „Aufenthaltsqualität“ in der Schiffbauergasse zu erhöhen, so die Stadtverwaltung.

Aktuell gibt es um die Schiffbauergasse heftigen Streit, nachdem die Bauverwaltung gegen den erklärten Willen der Stadtverordneten den Bau eines sogenannten Boardinghauses am Standort genehmigt hat. In dem Langzeithotel sollen ab Mitte 2012 Gäste in 33 Apartments für Wochen und Monate wohnen können. Kritiker fürchten, dies könne nächtliche Veranstaltungen in der Schiffbauergasse behindern, wenn genervte Gäste gegen Lärm klagen. Die Bauverwaltung weist die Sorgen als unbegründet zurück.HK

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