Landeshauptstadt: Mangelware Supermarkt

Zentrum Ost / Am Schlaatz - Das Zentrum Ost könnte Mitte 2010 seinen Supermarkt verlieren: Für den dortigen Rewe-Markt, der ursprünglich bereits Mitte des Jahres schließen wollte, ist nun ein Neubau auf dem Areal zwischen Lotte-Pulewka-Straße und Humboldtring geplant. Doch es gebe Schwierigkeiten mit den Privateigentümern der Grundstücke, die bebaut werden sollen, sagte Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) gestern im Hauptausschuss.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) präzisierte: „Einige haben gleich Dollarzeichen in den Augen – es werden Grundstückspreise aufgerufen, die überzogen sind.“ Nun erarbeite die Stadt ein Alternativ-Szenario, dafür forderte Klipp von Rewe Flexibilität bei der Bauplanung. Laut Jakobs wolle sich das Unternehmen bis Mitte 2010 entscheiden: „Entweder sie bleiben und investieren, oder sie gehen.“ Dann drohe im Zentrum Ost eine „Versorgungslücke“.

Eine solche gibt es bekanntlich bereits am Schlaatz. Dort hatte Rewe den Supermarkt am Schilfhof zugunsten des Neubaus am Horstweg geschlossen. In der Pflicht, dort einen neuen Mini-Supermarkt für die Nahversorgung anzusiedeln, ist laut Vertrag der Projektentwickler Egenter & Czischka. Dieser habe jedoch wegen der Wirtschaftskrise und zurückhaltenden Banken Schwierigkeiten, die Finanzierung zu stemmen, so Baubeigeordneter Klipp. Am gestrigen Mittwoch habe er deshalb bereits mit der Wohnungsgesellschaft Karl Marx über ihr mögliches Engagement bei der Wiederbelebung des Wohngebietszentrums gesprochen; Verhandlungen mit der Pro Potsdam GmbH, der ebenfalls viele Wohnungen am Schlaatz gehörten, sollen folgen. „Die Wohnungsunternehmen müssen ein Interesse haben, den städtebaulichen Missstand zu beseitigen“, so Klipp. Geplant ist ferner, einen Wochenmarkt am Schilfhof anzusiedeln. SCH