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Gutes Pflaster – die sanierte Mangerstraße in der Berliner Vorstadt.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Mangerstraße für Verkehr freigegeben

Anwohnerprotest erzwang es: Passendes Kleinsteinpflaster für die Berliner Vorstadt verwendet

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Berliner Vorstadt - Ende gut, alles gut: Am Rande der offiziellen Einweihung der sanierten Mangerstraße erklärte der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne) gestern, er hänge nun nicht mehr an der zuerst von ihm favorisierten Straßendecke aus Asphalt. „Auch auf diese Pflasterstein-Oberfläche lässt es sich hervorragend Radfahren“, stellte Klipp fest.

Erst immenser Protest von Anwohnern, darunter gut vernetzte Medienvertreter wie Ulrich Meyer oder Georgia Tornow, hatte bei Klipps Verwaltung zu einem Umdenken geführt. Nun überzieht die Mangerstraße neues Kleinsteinpflaster, was nicht nur aus Sicht der Anwohner dem Charakter der Berliner Vorstadt besser entspricht als etwa Asphalt. Das vorhandene wiederverwendungsfähige Altpflaster wurde für die Toreinfahrten verwendet. Klipp: „Wir lernen auch dazu.“

In der Debatte um die Sanierung der Mangerstraße war immer auch die Art der Finanzierung in Zweifel gezogen worden. 800 000 Euro der 2,4 Millionen Euro teuren Sanierung stammen aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung, sollte aber der Lärmminderung dienen. Allerdings ist die Mangerstraße im Lärmaktionsplan der Stadt Potsdam gar nicht aufgeführt. In Reaktion auf die entsprechenden Debatten mit den Sanierungskritikern sagte Klipp gestern: Die Gelder sollten die Firmen über die Krise helfen – „damit ihr die zwei Jahre in Lohn und Brot seid“. Klipp rief den Bauarbeitern der Baufirma Eurovia wörtlich zu: „... damit eure Familien etwas zu beißen haben“. Seinen Verwaltungsmitarbeitern sagte Klipp: „Ich bin total stolz auf Euch.“ Durch deren gute Arbeit könne die Sanierung pünktlich zum Jahresende abgerechnet werden.

Gemeinsam mit dem Straßenbau wurden auch Leitungen durch die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) ausgetauscht. So wurden neue Schmutz- und Regenwasserkanäle verlegt. Nun fließe kein Regenwasser mehr in den Heiligen See, betonte Klipp. Ferner wurden Abschnitte der Trinkwasserleitung erneuert. Gas- und Stromleitungen wurden umverlegt und Hausanschlüsse erneuert. Der vorhandene Baumbestand konnte nach Auskunft der Stadtverwaltung bis auf eine Kastanie, die aus Gründen der Standsicherheit gefällt werden musste, erhalten werden.

Auch hinsichtlich des Baumbestandes hatte es ebenfalls seitens der Anwohner große Befürchtungen gegeben. Nun sollen nach dem Winter noch weitere 16 neue Straßenbäume gepflanzt werden. Der etwa 1,5 Meter breite Gehweg konnte fast auf der gesamten Länge mit Bernburger Mosaikpflaster befestigt werden. Besondere Herausforderung war die Beseitigung von 1000 Kubikmetern Torf und die Einbringung von tragfähigem Boden. gb

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