Von Guido Berg: Mangerstraße: Stadtverordnete müssen entscheiden Anwohner lehnen Kompromissvariante ab / Klipp erwägt Rückkehr zu ursprünglichen Asphaltplänen
Berliner Vorstadt - Die Anwohner der Mangerstraße haben auch die Kompromissvariante der Stadtverwaltung für einen Ausbau ihrer Straße mit großer Mehrheit abgelehnt. Dabei waren die überarbeiteten Pläne für den zweiten Abschnitt vom Verein Berliner Vorstadt gelobt worden.
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Berliner Vorstadt - Die Anwohner der Mangerstraße haben auch die Kompromissvariante der Stadtverwaltung für einen Ausbau ihrer Straße mit großer Mehrheit abgelehnt. Dabei waren die überarbeiteten Pläne für den zweiten Abschnitt vom Verein Berliner Vorstadt gelobt worden. „Das wird eine hochwertige Straßensanierung“, hatte Vereinschef Peter Daniel erklärt. Nun liegt der Ball bei den Stadtverordneten, die über die Art des Mangerstraßenausbaus zu entscheiden haben. Nach lautstarken Protesten hatte die Stadt ihre Pläne aufgegeben, im Zuge der Straßensanierung das alte Pflaster durch eine Asphaltdecke zu ersetzen. Vielmehr bot die Stadt als Entgegenkommen an, die Straße wieder mit einer Pflasterstein-Oberfläche zu versehen. Von 38 Grundstückseigentümern an der Mangerstraße haben sich 20 auch gegen die Kompromissvariante für den zweiten Bauabschnitt ausgesprochen, informierte Verwaltungsmitarbeiterin Martina Woiwode am Dienstagabend den Bauausschuss. Fünf enthielten sich der Stimme, von den 13 positiven Votierungen stammen acht von der Stadt selbst, die in der Mangerstraße auch Grundstückseigentümerin ist.
Das habe er befürchtet, reagierte der bündnisgrüne Baubeigeordnete Matthias Klipp auf den erneuten Korb, dem ihm die Mangerstraßen-Anlieger gaben. Der Grund: Die Umplanung auf Kleinsteinpflaster habe zu höheren Kosten geführt, an denen sich die Anwohner beteiligen müssten, denn die Straßensanierung ist für die Anlieger beitragspflichtig. Nun droht sich die Geschichte der Mangerstraßensanierung zu wiederholen. Klipp: Da die Variante Kleinsteinpflaster nicht zu einer höheren Akzeptanz führte, werde nun diskutiert, zum ursprünglichen „Amtsentwurf“ mit Teilpflasterung und Asphalt zurückzukehren.
Dem widersprach Saskia Hüneke (Bündnisgrüne). Von den 20 Ablehnern hätten nur explizit zwei erklärt, sie wollten das Pflaster nicht. Die Übrigen monierten die Baumfällung oder die geplante Aufhebung der Beschränkungen für schwere Fahrzeuge. Diese Ablehnungsgründe machen aus der Sicht Klipps keinen Sinn, schließlich werde der dritte Bauabschnitt nicht grundhaft ausgebaut und daher dort das Durchfahrtsverbot für schwere Fahrzeuge nicht aufgehoben. Klipp erklärte, aus diesem Grund werde es nicht zu mehr Durchgangsverkehr kommen. Der Beigeordnete kündigte an, einen Antrag über die Mangerstraßensanierung in die nächste Stadtverordnetenversammlung einzubringen. Ob die Verwaltung die Asphalt- oder die Pflastervariante zur Abstimmung stellt, werde noch entschieden.
Dem Baubeigeordneten zufolge unterliegt das Projekt einem „akuten Zeitdruck“. Im Oktober werde das Vorhaben schon einen Monat im Rückstand liegen. Die Bauverwaltung überlege, ob Baumaßnahmen der Energie- und Wasser GmbH nicht vorgezogen werden können. Gegebenenfalls erhalte die Straße dann in den Wintermonaten „einen provisorischen Deckenschluss“.
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