Landeshauptstadt: Mann randalierte am Asylheim und zeigte Hitlergruß

Schlaatz - Ein betrunkener 28-jähriger Potsdamer hat in der Nacht zum Dienstag das Asylübergangswohnheim am Schlaatz angegriffen. Der Mann warf Polizeiangaben zufolge Steine gegen das Haus Am Nuthethal, es kam zum Streit, der Sicherheitsdienst verschloss zum Schutz die Eingangstür. Daraufhin streckte der Randalierer den Arm zum Hitlergruß aus, zerschlug mit einer Bierflasche die Scheibe der Eingangstür und flüchtete. Die herbeigerufenen Einsatzkräfte konnten ihn aber stellen. Dabei leistete der Mann Gegenwehr, trat ohne Erfolg nach den Polizisten und versuchte, sie zu bespucken.

Der 28-Jährige ist polizeibekannt, war bislang aber noch nicht mit politisch motivierter Gewalt aufgefallen, sagte Polizeisprecherin Katrin Laurisch den PNN auf Anfrage. Der mit 0,91 Promille alkoholisierte Mann wurde zur Verhinderung weiterer Straftaten zwischenzeitlich in Gewahrsam genommen und am gestrigen Dienstag wieder entlassen. Gegen ihn wird wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung ermittelt.

In den zurückliegenden Monaten waren in Potsdam immer wieder Neonazis mit Aktionen im öffentlichen Raum aktiv geworden. So hatten erst am vergangenen Mittwoch maskierte Rechtsextreme vor dem Rathaus einen Fackelzug veranstaltet und dabei eine Gedenkstein-Attrappe aufgestellt (PNN berichteten). Nach ähnlichem Muster gab es Anfang Februar sowie am 9. November 2011 jeweils rechtsextreme Fackelzüge in der Waldstadt. Als Reaktion hatte das Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ Anfang Dezember einen „Waldstadtspaziergang“ gegen Rechts organisiert, an dem sich rund 300 Potsdamer beteiligten. Zudem haben verschiedene Initiativen gegen Rechts die Aktionsgruppe „Waldstadt“ gegründet. jaha