Landeshauptstadt: Marathonlauf bis zum fertigen Luftschiffhafen
Masterplan sieht Entwicklung über 14 Jahre vor / Grundsteinlegung für Mehrzweckhalle am 2. September
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Potsdam-West - Die bauliche Entwicklung des Luftschiffhafens wird sich bis mindestens 2024 hinziehen. Diesen Zeitrahmen nannte Pro-Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius gestern bei der Vorstellung des Masterplans für das Areal, das bekanntlich zu einem Leistungs- und Breitensportzentrum ausgebaut werden soll.
Vor allem hinter einer möglichen Bebauung entlang der Zeppelinstraße stehen noch Fragezeichen. Eine Nutzung dafür sei noch nicht in Sicht, so Müller-Zinsius. Vorrang habe der Sport, doch auch Wohnungen seien möglich. „Wenn jemand kommt und sagt, er baut dort Wohnungen, verkaufen wir ihm das gerne.“
Wie berichtet, will die kommunale Baugesellschaft Pro Potsdam das Areal in drei Zeitabschnitten entwickeln. Die erste Phase läuft bereits und endet 2011. In diesem Zeitraum fallen vor allem Erschließungsmaßnahmen und der Bau der Mehrzwecksporthalle mit Platz für 2000 Zuschauer. Am 2. September soll der Grundstein gelegt werden. Bereits ausgeschrieben ist ein Grundstück im Norden des Geländes, neben dem Manos-Möbelkaufhaus. Dort wolle ein Interessent eine Kita bauen, sagte Müller-Zinsius. Dem Vernehmen nach ist es die Landessportbund- Tochter Sportservice gGmbH. Ebenfalls in die erste Bauetappe fällt die Erschließung der Sportschule sowie der Mensa. Dafür soll ein Durchbruch in der Ziegelmauer erfolgen und eine neue Straße angelegt werden. Schließlich sollen bis Ende 2011 auch der Eingangsbereich am historischen Tor neu und repräsentativ gestaltet sowie das Kanuzentrum saniert sein.
Phase zwei startet ab 2012. Zu diesem Zeitpunkt werde man sich mit den beiden Ergänzungsbauten für die Villa Carlshagen befassen, so Müller-Zinsius. Zumindest planerisch. Der Pro-Potsdam-Chef verwies auf dabei auf die möglichen Probleme mit dem Denkmalschutz. Ohnehin ist für die Villa derzeit kein Investor in Sicht. Die Pläne des Landessportbundes (LSB), das Gebäude zu seinem Sitz zu machen, haben sich offenbar zerschlagen. Es sehe derzeit nicht danach aus, als ob der LSB die Miete dafür zahlen könne, erklärte Müller-Zinsius. Die Kosten für eine Sanierung seien enorm – rund vier Millionen Euro. 150 000 Euro stecke man jetzt in die Sicherung der Villa und die Beseitigung von Hausschwamm und Schimmel. Der mehrgeschossige Wohnheim-Neubau soll ebenfalls nach 2012 realisiert werden. Dann will Pro Potsdam auch Terrassen mit Seeblick auf dem Hügel neben dem Leichtathletikübungsplatz anlegen, wofür jedoch eine Reihe von Bäumen gefällt werden müsste. Insgesamt soll es auf dem Gelände nach Abschluss der Arbeiten jedoch mehr Bäume geben als vorher.
Die letzte Phase beinhaltet sowohl die ergänzende Bebauung an der Zeppelinstraße als auch eine mögliche Wohnbebauung anstelle der Gebäude von Preussen-Kanu. Letztere haben laut Müller-Zinsius jedoch einen Pachtvertrag bis 2023. „Vorher passiert da auch nichts“, versicherte er. Für die langfristigen Maßnahmen gibt es derzeit aber weder Nutzungskonzepte noch steht die Finanzierung. Auch die Kosten dafür sind noch unklar. Jedoch sei der Masterplan ohnehin auf Flexibilität ausgelegt. P. Straube
P. Straube
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