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NACHGEFRAGT: Marian Unger: „Elfmeter sind so etwas wie mein Spezialgebiet“

Glückwunsch zum parierten Foulstrafstoß, Herr Unger. Was ging Ihnen anschließend durch den Kopf.

Stand:

Glückwunsch zum parierten Foulstrafstoß, Herr Unger. Was ging Ihnen anschließend durch den Kopf.

Ich war erleichtert. Schließlich wäre es ganz bitter gewesen, in der Nachspielzeit noch das Gegentor zu bekommen und zwei Punkte abzugeben. So haben wir weitere drei Punkte, die uns keiner mehr nehmen kann.

Obwohl Babelsbergs Spiel nicht gerade berauschend war, oder?

Stimmt, das war ein sehr unschönes Spiel von uns. Wir sind bei unseren Pässen oft zu spät gekommen und haben den Gegner damit stärker gemacht.

Ihre Bilanz stimmt aber: Sie haben in dieser Saison immer noch nur einen Gegentreffer kassiert.

Daran hat aber die ganze Mannschaft Anteil. Unsere Abwehr ist klasse, die Jungs vor mir arbeiten super. Wir können aber nach vorn den Druck auf den Gegner noch nicht so aufbauen, wie es nötig wäre.

War Ihr gehaltener Elfmeter reine Glückssache?

Nicht ganz. Man muss sich als Torwart in solchen Situationen auf das Glück, aber auch auf sein Gefühl verlassen. Unser Co-Trainer hatte mir vor dem Spiel gesagt, dass Oberneulands Nummer vier in dieser Saison schon einmal einen Elfer verwandelt und dabei nach links geschossen hatte. Als der sich jetzt den Ball schnappte, habe ich das beherzigt. Er hat auch noch ganz provokant in seine rechte – also meine linke – Ecke geguckt, wahrscheinlich, um mich zu beeinflussen. Da habe ich mir meinen Teil gedacht. Er hätte sich natürlich auch wirklich für diese Ecke entscheiden können Aber Elfmeter sind schließlich so etwas wie mein Spezialgebiet.

Inwiefern?

Im Training geht es manchmal auch um kleine Wetteinsätze, und mein Spind ist immer voll.

Was bekommen Sie denn für gehaltene Elfmeter?

Alles mögliche. Duschbäder beispielsweise, Getränke oder auch Essensgutscheine.

Welcher Ihrer Mitspieler sieht bei diesen Duellen vom Punkt am besten aus?

Clemens Lange, der steht bei Plus-Minus-Null.

Babelsberg steht seit nunmehr drei Wochen an der Tabellenspitze. Was sagen Sie dazu?

Das ist doch toll, da steht man am liebsten. Für uns ist das ein zusätzlicher Ansporn, Woche für Woche weiter ganz oben sein zu wollen. Und nach einem Erfolg am Wochenende ist das Training danach viel angenehmer, da ist natürlich auch viel mehr Spaß dabei.

Für Sonntag und Montag hat Trainer Demuth der Mannschaft frei gegeben. Wie nutzen Sie die Mußestunden?

Zu ein paar schönen Tagen mit meiner Freundin Jennifer. Sie ist zu Besuch aus Duisburg gekommen und war heute auch im Stadion.

Was hat sie denn zu Ihrer Rettungstat unmittelbar vorm Schlusspfiff gesagt?

Sie hat mich gelobt.

Notiert von Michael Meyer.

Marian Unger (24) steht seit diesem Spieljahr im Tor des SV Babelsberg 03. Er kam im Sommer vom Liga-Konkurrenten 1. FC Magdeburg und kassierte erst ein Saisontor.

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