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Landeshauptstadt: Marianne Foerster verstorben

Marianne Foerster, die Tochter des berühmten Staudenzüchters und Gartenphilosophen Karl Foerster, ist am Dienstag im Alter von 79 Jahren im St. Josefs-Krankenhaus Potsdam verstorben.

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Marianne Foerster, die Tochter des berühmten Staudenzüchters und Gartenphilosophen Karl Foerster, ist am Dienstag im Alter von 79 Jahren im St. Josefs-Krankenhaus Potsdam verstorben. „Mit tiefer Bestürzung habe ich vom Tode Marianne Foersters erfahren“, sagte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Mit ihr verliert Potsdam nicht nur eine unersetzliche Hüterin und Bewahrerin eines weltweit bedeutenden Gartenbauerbes, sondern auch eine ebenso eigenwillige wie markante Persönlichkeit, die wichtig war für diese Stadt.“

Marianne Försters Vater Karl hatte 1912 in Potsdam-Bornim auf einem ehemaligen Ackergelände einen Senkgarten und weitere Sondergärten angelegt. Insgesamt entstand so auf 6200 Quadratmetern eine berühmte Anlage, die zur Bundesgartenschau 2001 restauriert wurde. Marianne Foerster selbst hat, nach Lehrjahren in der väterlichen Gärtnerei, mehr als 30 Jahre im Brüsseler Büro des Gartenarchitekten René Pechèr gearbeitet und widmete sich seit 1990 der Pflege und der Unterhaltung des Gartens ihres Vaters. Mit der Herausgabe der Schriften ihres berühmten Vaters hatte sie einen bedeutenden Beitrag zur Bewahrung des väterlichen Erbes geleistet, aber vor allem auch bis ins hohe Alter durch ihr umfangreiches Fachwissen zur Entwicklung dieses gärtnerischen Kleinodes in Bornim beigetragen. Marianne Foerster hielt den Garten ganzjährig für Besucher offen. Ihre herausragende Leistung war in Zusammenarbeit mit vielen Fachkräften das erneute Zusammentragen von mehr als 200 Staudensorten, die noch von den mehr als 700 Züchtungen ihres Vaters übrig geblieben sind. Ohne ihr Fachwissen wäre es nicht möglich gewesen, die Sammlung, die auf der Freundschaftsinsel und im Foerster-Garten zu bewundern sind, fachgerecht zu erkennen, zu bestimmen und als gesicherten Bestand an bedeutenden Staudenzüchtungen des 20. Jahrhunderts zusammenzutragen und zu bewahren. Für ihre Verdienste wurde sie 2003 vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Jahre 2005 legte Marianne Foerster ihr Buch „Der Garten meines Vaters Karl Foerster“ vor, wofür sie den Buchpreis der Deutschen Gartenbaugesellschaft erhielt. In der Rezension dieses Buches von Heinrich Kuhnhäuser hieß es im Schlusssatz dazu: „Sind wir glücklich, dass Marianne Foerster das Werk ihres Vaters neu erschlossen hat, sie ist wie ihr Vater eine Gärtnerin aus Berufung und Liebe.“ pst

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