Landeshauptstadt: Maritimer Kulturstandort
Jakobs wanderte über den früheren Königsweg, an dem Kongsnæs, Schwanenbrücke und Muschelgrotte liegen
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Jakobs wanderte über den früheren Königsweg, an dem Kongsnæs, Schwanenbrücke und Muschelgrotte liegen Berliner Vorstadt - Im Regen standen Oberbürgermeister Jann Jakobs und die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz gestern während eines Stadtspazierganges über den ehemaligen Königsweg in der Berliner Vorstadt. Direkt neben der zum Lokalpolitikum gewordenen Villa Schöningen und den Gebäuden der früheren Station Kongsnæs. Während um die Villa ein Streit entbrannt ist, will der Förderverein Kongsnæs e.V. künftig zu einem kulturorientierten Zentrum für die Berliner Vorstadt ausbauen. Noch im September will der Verein der Stadt als Eigentümer der Grundstücke ein Nutzungskonzept dafür vorlegen, sagte der Vereinsvorsitzende Michael Springer. Darin enthalten seien auch Überlegungen wie die Einrichtung der Werkstatt mit einem Schifffahrtsmuseum. Der Verein wolle wie ein Investor auftreten, die Gebäude jedoch gemeinnützig widmen. Laut Springer seien auch Denkmodelle für den Kauf des im Besitz des Bundes befindlichen Grundstücks am Jungfernsee für die Halle der Royal Louise diskutierbar. Sein Vorschlag gegenüber Jann Jakobs: der Verein kauft das Areal als Grünfläche und wird bei Baurecht weitere Zahlungen leisten. Um den Nachbau der früheren königlichen Fregatte ins rechte Licht zu rücken soll im kommenden Jahr ein provisorischer Schwimmsteg vor der früheren Bastion in der Schwanenallee angelegt werden, bevor später in Abstimmung mit der Schlösserstiftung ein Steg gebaut werden könnte. „Pfleglich“ will Springer beim möglichen Erwerb der Grundstücke mit den Häusern im norwegischen Baustil mit deren Mietern umgehen. „Hier gibt es Mieter, die seit 56 Jahren darin wohnen“, so der Vereinsvorsitzende. Zwar müssten diese zeitlich begrenzt raus um eine Kernsanierung zu gewährleisten, doch solle keiner sein Heim verlassen müssen. Derzeit leben sieben Mietparteien in der früheren Werkstatt, Matrosenunterkunft und dem Wohnhaus des Stationsleiters. Springer sagte aber auch, dass „eine wirtschaftlichen Wohnnutzung der Gebäude auf Dauer nicht zu gewährleisten ist“. Mitglieder des Vereins Berliner Vorstadt merkten an, dass zu diesem Projekt nun allein der politische Wille fehle. Jakobs zeigte sich auf der Wanderung durch die Berliner Vorstadt erfreut über das Engagement des Verein. „Dieser Standort schreit nach einer gastronomischen Nutzung“, sagte er am Rande. Allein die Parkplatzsituation mache dies zu einem Problem. Insgesamt sei die Situation mit Parkplätzen in der Schwanenallee, der Menzelstraße sowie der Rembrandtstraße ein Problem, sagte Martina Engel-Fürstberger vom Verein Berliner Vorstadt. Mehrere Runden zu einer Entschärfung der Lage im Sommer hätten keine Ergebnisse gebracht. Nun sollen nach Willen von Jakobs klappbare Poller die Einfahrt für Ortsfremde zur Schwanenallee – bislang eine Spielstraße – verhindern. Marina Kluge, Ordnungsamtschefin, bezeichnete Anliegerstraßenregelung oder sonstige Einschränkungen durch Schilder als wenig hilfreich. Auf seinem Spaziergang über den früheren Königsweg machte Jakobs auch auf der Schwanenbrücke halt, die in den kommenden Jahren durch eine historische Sandsteinbrücke ersetzt werden soll. Und auch der Wiederaufbau der Muschelgrotte (www.muschelgrotte.de) im Neuen Garten werde in den nächsten Jahren vorangetrieben. Nach dem Pfingstberg-Modell, wie Jakobs sagte. Die Grotte in Eigentum der Schlösserstiftung wird durch den Förderverein als Bauherr saniert und später betrieben.
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