Landeshauptstadt: Markante DDR-Häuserzeile restauriert
Baumaßnahmen in der Karl-Liebknecht-Straße vor dem Abschluss / Gewoba investierte 2,87 Millionen Euro
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Babelsberg - Kurz vor dem Abschluss stehen die Arbeiten an den Plattenbauten zwischen Babelsberger Rathaus und Garnstraße. Wie der Bauherr, die kommunale Pro Potsdam, mitteilt, sollen die „Hochbaumaßnahmen“ bis Weihnachten beendet sein, ebenso ein Teil der Außenanlagen.
Es handelt sich um 60 Wohnungen, die das Unternehmen unter bewohnten Verhältnisse sanieren ließ. Bis auf wenige Ausnahmen seien die Mieter während der Baumaßnahmen in ihren Wohnungen geblieben, so die Pro Potsdam-Mitteilung. Ältere Menschen hätten in akuten Bauphasen Hilfe in Anspruch nehmen können, wovon sie auch Gebrauch gemacht hätten. Die Läden im Erdgeschoss waren während der gesamten Bauphase geöffnet. Um den Geschäftsbetrieb nicht zu beeinträchtigen, seien notwendige Arbeiten an den Wochenenden ausgeführt worden. Der fünfgeschossige Plattenbau aus dem Jahre 1986 galt dazumal als ein gelungenes Beispiel, mit Hilfe der Plattenbauweise neue Gebäude in die historische Umgebung einzupassen. Ähnliche Beispiele finden sich in der Potsdamer Innenstadt. In Babelsberg wurde versucht, durch Farbgebung und Giebelgestaltung ein historisierendes Aussehen zu erzeugen. Die darin befindlichen 25 Zweizimmer- und 35 Dreizimmerwohnungen entsprachen dem DDR-Standard.
Wie Pro Potsdam auf PNN-Anfrage mitteilt, seien bei der Rekonstruktion keine Denkmalauflagen zu erfüllen gewesen. Es habe jedoch eine Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde und der Stadtkontor GmbH gegeben wegen der exponierten Lage der Häuserzeile, die an das Sanierungsgebiet grenzt. Diese Abstimmung beziehe sich auf Farbgestaltung, Materialwahl und Gebäudegliederung. Soweit die Gerüste und Bauplanen gefallen sind, ist der rhythmische Farbwechsel zu erkennen, wobei Gelb- und Grautöne dominieren. „Dadurch wird die für die Karl-Liebknecht-Straße ungewöhnlich lange Blockbebauung gegliedert“, heißt es. Die Fassade habe durch die bestehenden Elemente wie Balkone, Erker, Sockelgeschoss mit acht Gewerbeeinheiten sehr unruhig gewirkt. „Dies wird durch die neue Gestaltung so weit wie möglich zurückgenommen.“
Laut Pro Potsdam hätten zwölf Mietparteien von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht. Die dadurch frei gewordenen jeweils sechs Zweizimmer- und Dreizimmerwohnungen werden mit Kaltmieten zwischen 310 bis 450 Euro angeboten.
Insgesamt hat die Wohngesellschaft für die Sanierung 2,87 Millionen Euro aufgebracht. Neben den eigentlichen Baumaßnahmen gehört zu dieser Investition die Begrünung des Innenhofes, der bisher von einer Trafostation der Energieversorgung und durch Gewerbenutzung bestimmt war. Nach dem Rückbau der Trafostation gab es die Möglichkeit, eine begrünte Fläche mit Aufenthaltsqualitäten für die Bewohner zu schaffen. G.S.
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