Landeshauptstadt: Marktcenter im Umbruch
Grube-Markt größer / Neues Management
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BrandenburgerVorstadt - Der Grube-Markt im Marktcenter an der Breiten Straße hat nach einem Umbau seit gestern 80 Quadratmeter mehr Verkaufsfläche. „Wir haben die Nacht davor durchgearbeitet, um zu öffnen“, sagt Rewe-Marktleiter Thomas Grube. Ergebnis: mehr Service sowie mehr und vielfältigere Bio- und Frischeprodukte. „Wir machen das für unsere Kunden und wegen der Konkurrenz“, sagt Grube, dessen Vater Siegfried den Einkaufsmarkt als „Mann der ersten Stunde“ in der ehemaligen Markthalle begründete. Sohn Thomas saß damals an der Kasse. Der Rewe Markt werde als Nahversorger gut angenommen. Auswirkungen der aktuellen krisenhaften Situation seien bisher nicht zu bemerken. Mit der jetzigen Erweiterung um 80 Quadratmeter werde noch nicht Schluss sein. Geplant seien weitere Flächen, was in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und dem Einzelhandelskonzept geschehe, sagt Thomas Grube.
Wenn beim Grube-Markt die Geschäfte gut laufen, so trifft das auf andere Geschäfte des Centers offenbar weniger zu. Im oberen Geschoss dominiert der Leerstand. Lediglich Dünid Chicken & Feinkost, Asia-Spezialitäten, Duft`s Küche und Dahleback funktionieren noch unter dem Traditionsnamen „Markthalle“. Schon lange musste die „Milchquelle“, umgezogen aus der Brandenburger Straße, schließen, ebenso wie die beiden Fischhändler, der Blumenladen und sogar der türkische Gemüsehändler. Für die Kunden sind die sieben leer stehenden Marktstände abschreckend. Einen gewissen Bonus hat noch die Gastronomie, obwohl es mit der schönen Aussicht auf die Neustädter Bucht von der Terrasse aus noch besser laufen könnte.
„Das Konzept in der oberen Etage hat von Anfang an nicht funktioniert“, sagt Siegfried Grube. Bereits zwei Monate nach der Eröffnung seien die ersten Geschäftsleute wieder ausgezogen. Beim Fischverkauf gebe es ein spezielles Problem, sagt Thomas Grube: „Die Leute verstehen nicht, dass Fisch teurer sein muss als Fleisch“. Daher hätten unter anderem der „Havelhecht“ in der Brandenburger Straße, der auch im Marktcenter einen Stand hatte, aufgegeben. Manche Schließung sei objektiv bedingt. So musste der an sich gut platzierte „Fotopoint“ in der ersten Etage wegen Insolvenz der gesamten Kette schließen.
Im Marktcenter hatte es unter dem alten Eigentümer, dem Beamtenbund, kaum Investitionen gegeben. Der Kontakt mit den Mietern ließ laut Siegfried Grube mehr als zu wünschen übrig. Der Kaufmann äußert sich optimistisch, dass unter dem Management des neuen Eigentümers, einem Münchener Immobilienfonds, ein frischer Wind wehen werde. Am 6. November werde sich die neue Managerin den Geschäftsleuten vorstellen und die im nächsten Jahr bevor stehenden Veränderungen verkünden. Dem Vernehmen nach sei 2009 ein Umbau der oberen Etage nach einem neuen Konzept geplant. Statt der alten Markthallenstände sollen mehrere große „Non-Food-Geschäfte“, wie Grube sagt, entstehen. Die Terrasse solle in Verbindung mit einer „anständigen Gastronomie“ besser genutzt werden. Günter Schenke
Günter Schenke
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