Landeshauptstadt: Markträuber vor Gericht
Teilgeständnis am Potsdamer Landgericht
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Ein Prozess gegen einen mutmaßlichen Supermarkträuber aus Potsdam hat am Freitag am Potsdamer Landgericht begonnen. Dem 29-jährigen Kilian S. (*Namen geändert) wirft die Staatsanwaltschaft Potsdam vor, zwischen dem 18. März und dem 27. Juli vergangenen Jahres in der Landeshauptstadt und ihrem Umland mehrere Supermarkt-Filialen überfallen zu haben. Die Vorgehensweise war dabei meist ähnlich: Mit vorgehaltener Waffe soll der Mann, oft kurz vor Ladenschluss, Kassierer in den Läden mit einer vorgehaltenen Pistole bedroht und Geld verlangt haben.
Insgesamt geht es um 16 Vorfälle, darunter noch weitere Vorwürfe: So soll der schon vorbestrafte Mann mehrere Motorräder gestohlen und mit ihnen ohne gültige Fahrerlaubnis gefahren sein sowie bei verschiedenen Tankstellen getankt haben, ohne zu bezahlen. Er soll außerdem versucht haben, einem Mann ein hochwertiges Smartphone wegzunehmen – auch mit Waffengewalt. Für räuberische Erpressung sieht das Gesetz bis zu 15 Jahre Gefängnis vor, das Landgericht kann bei einer Verurteilung mindestens vier Jahre Haft verhängen. Für den Prozess sind zunächst acht Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil wird am 24. März erwartet.
Allerdings bestreitet der Angeklagte einen größeren Teil der Vorwürfe, wie sein Anwalt Steffen Sauer den PNN sagte. Eingeräumt würden nur ein Überfall auf einen Supermarkt in der Potsdamer Galileistraße aus dem vergangenen März sowie einige Motorraddiebstähle.
Wie berichtet hatten die Polizisten den Mann Ende Juli in der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Zahna-Elster, kurz hinter Brandenburgs südwestlicher Landesgrenze bei Jüterbog (Teltow-Fläming), aufgegriffen, als er dort zu Besuch bei seiner Freundin war. Diese sei fassungslos gewesen, nachdem ein Sondereinsatzkommando die Tür ihrer Wohnung aufgebrochen und ihren Freund verhaftet hatte, verlas der Vorsitzende Richter am Freitag entsprechende Ermittlungsprotokolle. Die Frau habe mit den Taten nichts zu tun gehabt. Seitdem saß der mutmaßliche Räuber in Untersuchungshaft. Danach hatten Ermittler auch nach möglichen Komplizen gesucht. HK
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