ATLAS: Marktwirtschaft
Der Markt am Bassinplatz riecht nach märkischer Erde. Saisongemüse aus Bornim gibt es hier, Kaninchenspezialitäten aus Beelitz und frisches Brot aus Werder (Havel).
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Der Markt am Bassinplatz riecht nach märkischer Erde. Saisongemüse aus Bornim gibt es hier, Kaninchenspezialitäten aus Beelitz und frisches Brot aus Werder (Havel). Die Bratwurst kostet 1,50 Euro und den Muckerschen klebt von der morgendlichen Ernte der Schmutz unter den Fingernägeln. Da wird nicht geschummelt, auch bei den Preisen nicht. Besonders im Spätsommer ist es ein schöner Treff, bei dem die regionalen Kreisläufe zu funktionieren scheinen. Wo die alten Marktfrauen Kittelschürzen tragen, stören auch die Stände mit billigen Klamotten kaum. Manchmal staunt man über die geringe Zahl der Stände, wünscht man dem Markt mehr Zugkraft. Das Imbissangebot zum Beispiel ist an so zentraler Stelle ausbaufähig. Ein erfahrener Betreiber kann helfen, dem Markt am Fuße von St. Peter und Paul einen Namen zu geben, ihn weiter auszubauen, vor allem das wichtigste Standbein, Obst und Gemüse aus der Region. Wenn er klug ist, wird er viele der alten Händler halten. Ihre Angst, dass die Stadt den Markt privatisiert, ist nachvollziehbar – aber womöglich unbegründet. Potsdam wächst, die Stadt muss sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, den Zuzug organisieren. Davon könnten am Ende auch die Händler am Bassinplatz profitieren. Der Markt regelt das – ohne Subventionen.
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