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Landeshauptstadt: Marquardter organisieren sich

Bürgerinitiative gegen Stromtrasse durch Ortsteil

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Marquardt - Die Bürger, die in Marquardt gegen die geplante Rekonstruktion der Stromtrasse durch ihren Ortsteil protestieren und die Verlegung der Leitung fordern, wollen sich besser organisieren. Geplant sei die offizielle Gründung einer Bürgerinitiative und eine vertiefte Zusammenarbeit mit anderen Initiativen, die sich außerhalb von Potsdam gegen die Freileitung engagieren, sagte Josef Grütter den PNN. Der Diplom-Ingenieur ist bereits Wortführer der Trassen-Gegner.

Seinen Angaben nach soll sich der Protest im Ortsteil künftig optisch stärker niederschlagen. Geplant sei eine große Plakataktion. Für den Montag in einer Woche, den 4. April, sei eine Informationsveranstaltung zur Trassenrekonstruktion im Haus der Natur in der Lindenstraße 34 geplant. Ab 19 Uhr würden dort auch Bürgerinitiativen aus der Prignitz und aus dem Oderland über ihren Widerstand gegen die Trasse berichten.

Seit Monaten wird über die Pläne des Stromkonzerns Eon Edis diskutiert, die seit 1936 existierende Stromleitung zwischen Geltow und Wustermark zu erneuern, ohne die bisherige Streckenführung zu verändern. Auch im Potsdamer Rathaus werden die Pläne abgelehnt, da die Trasse etwa die Entwicklung des Wissenschaftsparks in Golm behindere. Zur aktuellen Situation äußert sich die Stadtverwaltung nicht weiter: Aussagen während der Verhandlungen würden das Verhandlungsziel einer „günstigeren Trassenführung“ gefährden, sagte Stadtsprecherin Regina Thielemann. Von Eon Edis hieß es gegenüber den PNN, wegen der Einwände seien die Vorbereitungen für die Rekonstruktion erweitert worden. Von den zuständigen Landesbehörden würde geprüft, welcher Genehmigungsbedarf besteht, so ein Eon Edis-Sprecher. Gerade würden dafür noch Anträge bearbeitet.

Unter anderem gehen die Brandenburger Bündnisgrünen von einem umfangreichen Planfeststellungsverfahren aus, das für die Rekonstruktion nötig sei. So stehe allein in Marquardt an 26 Stellen die Wohnbebauung dichter als 30 Meter an der Trasse – bei neuen Leitungsvorhaben würde genau dieser Abstand empfohlen. Die rot-rote Landesregierung erklärte dazu, die 30-Meter-Abstandsvorgaben seien nicht für die „Erneuerung“ von Freileitungen gültig, sondern nur für die Errichtung komplett neuer Trassen. HK

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