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Landeshauptstadt: Maschinenleistung 80 Prozent

Puhdys und T-Mobile besiegelten gestern Partnerschaft im Krongut Bornstedt

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Puhdys und T-Mobile besiegelten gestern Partnerschaft im Krongut Bornstedt Von Detlef Gottschling „Maschine ist zu achtzig Prozent wieder hergestellt – muss sich aber noch schonen.“ Das sagte gestern Puhdys-Manager Rolf Henning, derweil neben ihm die fünf Musikanten der gern auch als „DDR-Kultband“ bekannten Formation ihre funkelnagelneuen Handys in die Höhe hielten. Mobilfunkbetreiber T-Mobile hatte eigens dazu gestern in die Weinschenke ins Bornstedter Krongut eingeladen, um der Öffentlichkeit eine neue Partnerschaft vorzuführen. Auf dem Hof kündeten die drei Puhdys-Trucks davon, auf denen bereits der Schriftzug der Telekomtochter prangte. Eine dreijährige Werbekampagne hat man sich im Osten Deutschlands vorgenommen, um Marktführer Vodafon vom Spitzenplatz zu verdrängen. „Wichtig für uns ist der Sympathiefaktor der Band, große Leistungen erwarten wir von den Musikern nicht“, so Region-Ost-Chefin Iris Posth. So werde man auf T-Mobile-T-Shirts als Bühnenkleidung der Puhdys vergeblich warten. Klingeltöne von den bekanntesten Songs allerdings wollte niemand ausschließen. Das ganze Paket des Gebens und Nehmens sei vertraglich geregelt. Gitarrist Dieter „Quaster“ Hertrampf: „Ich habe das neue Teil gleich getestet – damit kann ich jetzt ins Internet. Das ist gut.“ Die fünf Rocker bekommen einen Rabatt, und jeder hat künftig ein anderes Gerät aus der Modellpalette am Ohr. Ärger mit anderen Sponsoren gäbe es nicht, man ergänze sich höchstens. Vor drei Jahren sei man mit Opel gestartet, danach folgten Bitburger und der Energieriese EWE, mit denen man immer noch verbandelt sei. Mit T-Mobile befinde man sich neben Bayern München und den Radsportlern in guter Gesellschaft. Größeres Interesse galt der Gesundung von Sänger und Gitarrist Dieter „Maschine“ Birr, der sich nach fünf Wochen Zwangspause nun wieder auf die Bühne traut: „Es war eine kleine Zecke, die bei mir Borreliose ausgelöst hatte.“ Drei Wochen Klinikaufenthalt – nicht auf der Intensivstation – und ein mittelmäßig schwerer Verlauf sowie zwei weitere Wochen, um wieder zu Kräften zu kommen: Erst am kommenden Sonnabend treten die Puhdys zum ersten Mal wieder auf in Neustadt (Orla) zusammen mit The Clogs aus Potsdam. Insgesamt zwölf Konzerte hätten abgesagt werden müssen, so Manager Henning, fünf bis sechs werde man nachholen. Besonders freudig zeigte sich der 36-jährige Vertriebsleiter der T-Mobile-Niederlassung Berlin, Jens Ebermann: „Ich stamme aus Pirna, bin seit 20 Jahren Puhdys-Fan und betrachte es als absolutes Highlight, jetzt mit der Band zusammenarbeiten zu können.“ Man gehe nun gemeinsam zuversichtlich auf das 35. Jahr der Band – auf 2004 – zu. Etwas vorsichtiger geworden ist nur „Maschine“: „Zur Zeit gibt es bei mir weder Alkohol noch Zigaretten.“ Auch wenn nie Lebensgefahr bestanden hätte, sehe er manches jetzt mit anderen Augen. „Dabei haben wir die Rockerrente noch lange nicht erreicht“, so Keyboarder Peter „Eingehängt“ Meyer. Irgendwann mit den Rolling Stones zusammen in Peking aufzutreten, das wolle man schon noch schaffen.

Detlef Gottschling

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