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Aus dem GERICHTSSAAL: Maskiert und mit Messer Geld gefordert? Die drei Angeklagten

bestreiten den Überfall

Stand:

Aus dem GERICHTSSAALbestreiten den Überfall Am Ende des ersten Verhandlungstages vor dem Jugendschöffengericht ist noch alles offen. Der Verteidiger von Gregor K. (19) verliest im Namen seines Mandanten eine Erklärung. Deren kurzgefasster Inhalt: Gregor K. habe am 28. Mai 2003 am Schlaatz zwei junge Griechen getroffen. Einer von beiden soll mit einem Bewohner der Plattenbausiedlung eine Rechnung offen gehabt haben. Der Grieche habe Gregor K. 30 Euro geboten, falls dieser mitkomme, um seine Forderungen durchzusetzen. Sein Mandant sei zwar am Tatort gewesen, habe sich jedoch keinesfalls an dem Überfall auf den Wohnungsinhaber beteiligt. Während er vor der Tür wartete, habe er beobachtet, wie sich die Griechen maskierten, ein Messer zückten, dann in den Flur stürmten. Alfredo A. (19) und Haider F. (20) beteuern ihre Unschuld selbst vor Gericht. Sie hätten ihren Kumpel Gregor K. rein zufällig in jener Nacht getroffen, versichern der Italiener sowie der im Libanon Geborene. Kurz danach seien sie unverständlicherweise von der Polizei festgenommen worden. Manuel M. (22, Name geändert) hingegen ist sich sicher, das Trio auf der Anklagebank habe ihm den ungebetenen Besuch abgestattet. Ein unbeschriebenes Blatt ist das vermeintliche Überfallopfer nicht. Manuel M. handelte früher mit Drogen, wurde deshalb rechtskräftig verurteilt. Der Übergriff hängt offensichtlich mit seiner Vergangenheit zusammen. Er habe sich geweigert, Alfredo A. weiterhin mit „Stoff“ zu versorgen, berichtet der Arbeitslose und vermutet einen Racheakt. Es sei zweifelsfrei der Italiener gewesen, der an seiner Tür geklingelt habe. „Als ich öffnete, hatte er seine Maske noch nicht übergezogen.“ Dann sei alles sehr schnell gegangen. „Ich wurde aufgefordert, meinen Hund auf den Balkon zu sperren. Das war die Gelegenheit, um Hilfe zu rufen“, so Manuel M. Während dessen hätten die Eindringlinge 30 Euro aus seiner Geldkassette und sein Handy gestohlen. Als sie wenig später von den Beamten gestellt wurden, seien diese Sachen bei ihnen gefunden worden. Allerdings gibt es da einige Widersprüche. Bei der polizeilichen Vernehmung, sagte Manuel M. aus, Haider F. habe an seiner Tür geklingelt. Und er habe die Tatverdächtigen nach der Festnahme an ihrer Kleidung identifiziert. Während des Prozesses erklärt der Schlaatzbewohner nun , sie hätten sich nach dem Überfall umgezogen. Die Verhandlung vor dem Jugendschöffengericht wird am 19. Oktober mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt. Gabriele Hohenstein

Gabriele Hohenstein

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