Aus dem GERICHTSSAAL: Massenhaft Einbrüche im Schutz der Dunkelheit
Zweiter Verhandlungstag im Garagenknackerprozess vom Stern / Urteil wird heute erwartet
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Aus dem GERICHTSSAALZweiter Verhandlungstag im Garagenknackerprozess vom Stern / Urteil wird heute erwartet Seinen ersten Verhandlungstag am 11. Oktober hatte der Förderschulabgänger schlichtweg „verschwitzt“. Gestern saß nun auch Oliver P. (21) auf der Anklagebank des Jugendschöffengerichts. Neben ihm seine Kumpels Roland S. (20), Daniel Sch. (21) und Norman H. (18). Die Staatsanwaltschaft wirft dem Quartett vor, im Frühjahr vorigen Jahres zahlreiche Garagen Am Stern aufgebrochen zu haben, um daraus Kraftfahrzeugteile und -zubehör zu entwenden. Gleich 38 Schlösser wurden laut Anklage im Komplex Mittelbusch zwischen dem 9. und 11. März 2004 geknackt. In lediglich vier Garagen fanden die Diebe Mitnehmenswertes, das sie später veräußern wollten. In allen Fällen hinterließen sie beschädigte Schlösser und teilweise verzogene Türen. (PNN berichteten) „Norman und Roland standen Schmiere. Sie hatten Walkie Talkies, um uns notfalls zu warnen. Daniel brach die Tore mit einem Kuhfuß auf. Ich ging rein und holte die Sachen“, beschrieb Oliver P. die arbeitsteilige Vorgehensweise bei diesem „Bruch“. Das Diebesgut sei anschließend in seine eigene Garage gebracht worden, die sich ebenfalls im Mittelbusch befand. Daniel Sch. bestritt entschieden, auch nur eine der Türen aufgehebelt zu haben. Nach seinen Angaben passte er lediglich auf, dass seine Kumpane bei ihrem Tun nicht überrascht werden. Er widersprach auch der Aussage von Oliver P., als einziger der Vierertruppe über das nötige Know how zum Ausbau eines Lenkrads samt Airbag zu verfügen. Selbiges soll in der Nacht zum 22. März 2004 aus einem verschlossen in einer Garage am Hans-Grade-Ring abgestellten Auto entwendet worden sein. Doch das Quartett ging nicht nur gemeinsam auf Tour. Bereits am ersten Prozesstag hatte Daniel Sch. den Diebstahls zweier Autos sowie einen Einbruch in das Internat des Oberlinhauses gestanden. Gestern gab Oliver P. unumwunden zu, in der Nacht des 10. zum 11. März 2004 in eine Garage auf dem Kiewitt eingedrungen zu sein, aus ihr zwei Motorradhelme sowie Biker-Schutzkleidung geklaut zu haben. Und er betrog diverse große Versandhäuser zwischen April und Juni vorigen Jahres, bestellte Waren im Wert von rund 2000 Euro, ohne auch nur eine Rechnung zu begleichen. Dreimal, so Oliver P., habe er diverse Artikel im Namen seines Vaters geordert, um diesem „eins auszuwischen“. Er hat mich auf die Straße gesetzt, mir weder Unterhalt noch mein Kindergeld gezahlt“, begründete der Angeklagte sein Tun. Dann habe er seinen eigenen Namen verwendet. Die gelieferten Waren habe er weiterverkaufen wollen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Verhandlung wird heute mit der Vernehmung mehrerer geschädigter Garagenbesitzer fortgesetzt. Und es soll bereits ein Urteil geben. Hoga
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