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Landeshauptstadt: „Massiver Schaden“ für Potsdam Nooke kritisiert Kulturrat / Öffentliche Debatte

zur Kulturhauptstadt-Entscheidung spitzt sich zu

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zur Kulturhauptstadt-Entscheidung spitzt sich zu Die letzten Tage vor der Entscheidung, welche der zehn deutschen Bewerberstädte zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 von der Jury ausgewählt werden, gestalten sich dramatisch. So äußerte gestern der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günther Nooke, Kritik am Deutschen Kulturrat. Allen zehn Bewerberstädten, darunter auch Potsdam, habe das Verhalten des Geschäftsführers des Kulturrates, Olaf Zimmermann, „massiven Schaden“ zugefügt, so Nooke. Zimmermann hatte vor einer Woche die Ansicht vertreten, dass die Entscheidung der Auswahljury längst feststehe. Zimmermann hatte von „aufkeimenden Gerüchten“ gesprochen und befürchtet, „dass letztlich doch eine politische und keine fachliche Entscheidung getroffen wird“. Nooke sprach in diesem Zusammenhang von einem „unsinnigen Agieren“ des Kulturrates. Sollte dies auch noch Methode gehabt haben, „muss über die Zukunft des Kulturrates dringend neu nachgedacht werden“, drohte der CDU-Politiker. Gerade Zimmermanns Kritik hatte in den vergangenen Tagen zu erheblichen Gerüchten darüber geführt, welche der deutschen Städte nun zu den Auserwählten der siebenköpfigen Jury, die mindestens zwei Städte benennen muss, zählen wird. Offiziell bekannt geben will die Jury ihre Entscheidung am Donnerstag oder Freitag in Berlin. Laut der letzten Stimmungslage gehört Potsdam nicht zu den Glücklichen, sollen Bremen und Görlitz auf der Empfehlungsliste stehen (PNN berichteten). Die Kultusministerkonferenz hatte die Jury Ende vergangenen Jahres berufen, um so ein neutrales Gremium zu schaffen, das den Bundesrat bei seiner Entscheidung unterstützen soll, wenn er im Juni zwei Städte nach Brüssel weiter empfiehlt. Dort soll dann die endgültige Entscheidung fallen, welche Stadt im Jahr 2010 den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ tragen wird. In der Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH äußert man sich zu den derzeitigen Gerüchten zurückhaltend. Maßgebend sei hier die offizielle Bekanntgabe in den kommenden Tagen durch die Kultusministerkonferenz. Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Monika Griefahn (SPD), spricht von einem „Schub für alle Bewerberstädte“. Die Bewerbungen hätten zu „wichtigen Diskussionsprozessen“ geführt. „Alle haben schon gewonnen, egal wie die Entscheidung ausgeht“, betonte Griefahn. Sie rechnet durch die Bewerbungsinitiativen auch mit nachhaltigen Effekten. So hätten die Städte viele „Private-Public-Partnerschaften“ mit Unternehmen und Verbänden gestartet. Diese Form von Kulturförderung habe durch den Bewerbungsprozess einen „Anstoß bekommen“, den es so zuvor nicht gegeben habe. Dem widerspricht Erich Jesse, Geschäftsführer des Sanierungsträgers Potsdam zum Teil. „Die Jury ist wahrscheinlich der Meinung, Potsdam hat es nicht nötig“, so Jesse gegenüber den PNN. Fest stehe jedoch, dass nur eine erfolgreiche Bewerbung eine Schubwirkung auf die weitere Stadtsanierung ausübe. (mit ddp)

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