Landeshauptstadt: Masterplan für den Luftschiffhafen Stadtforum: Defizit im Breiten- und Wettkampfsport Pläne für Villa Karlshagen und das Regattahaus
Das Sportgelände am Luftschiffhafen soll künftig stärker für den Breitensport genutzt werden. Das kündigte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Donnerstagabend auf dem Stadtforum im Alten Rathaus an.
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Das Sportgelände am Luftschiffhafen soll künftig stärker für den Breitensport genutzt werden. Das kündigte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Donnerstagabend auf dem Stadtforum im Alten Rathaus an. Jakobs räumte Fehler beim bisher praktizierten Nutzungskonzept ein, denn das größte Potsdamer Sportgelände stehe derzeit für den Breitensport nicht zur Verfügung. „Der Luftschiffhafen ist ausschließlich für den Leistungssport reserviert“, beklagt der Oberbürgermeister und fordert: „Da muss Öffentlichkeit rein.“ Die Verwaltung arbeite daher an einem Konzept, um den Luftschiffhafen für die Potsdamer Bevölkerung zu öffnen.
Prof. Ludger Brands informierte die rund vierzig Anwesenden beim Stadtforum darüber, dass an der Fachhochschule Potsdam gegenwärtig an einem Masterplan für den Luftschiffhafen gearbeitet werde. Bereits in der nächsten Woche will der Fachbereich Architektur und Städtebau die Ergebnisse öffentlich vorstellen. Es handele sich um ein Konzept, mit dem der Bevölkerung vermittelt werden solle, „dass hier ein offener Raum ist“. Dieser Raum solle in den nächsten zehn bis dreißig Jahren so entwickelt werden, dass eine Orientierung von der Zeppelinstraße bis zur Havel möglich sei.
Einbezogen in die Planungen sind auch die Villa Karlshagen im Osten und das Regattahaus im Westen. Jakobs: „Es hat eine Einigung mit der Erbengemeinschaft der Villa Karlshagen gegeben, so dass die Stadt jetzt die vollen Eigentumsrechte besitzt.“ Jetzt erst sei es möglich, die verfallene Immobilie zu verwerten und den Schandfleck zu beseitigen. Beim Regattahaus sei die Landesbausparkasse Eigentümerin und diese wolle das Anwesen standortgemäß entwickeln.
Manfred Menning, Vorsitzender des Vereins Brandenburger Vorstadt, zeigte sich erfreut über die Absichten auf dem Luftschiffhafen-Gelände: „Das macht derzeit einen abgeschlossenen Eindruck, das muss sich ändern.“
Die 28. Sitzung des Sportforums war dem Thema „Sport in Potsdam“ gewidmet. Obwohl sich die Anwesenden erklärtermaßen darin einig waren, dass Potsdam mit seinen 140 Sportvereinen und rund 20 000 Mitgliedern eine „Sportstadt“ sei, wurden dennoch erhebliche Defizite benannt. „Wenn Sie mich fragen, wann es in Potsdam einmal ein Fußball- Länderspiel der Männer geben wird, dann muss ich Ihnen antworten: Niemals“, sagt der Leiter des Stadtsportbundes Lutz Henrich. Dieselbe Antwort müsse er für hochkarätige Leichtathletik-Wettkämpfe oder Handball- und Basketball-Länderspiele und sogar fürs Rudern geben. „Die in Potsdam trainierenden Sport-Stars können Sie eher beim Bummel auf der Straße als in einem Wettkampf sehen“, so Henrich. Grund für die Misere: Potsdam hat keine lukrativen Wettkampfstätten.
Dietmar Süßenbach, Vorsitzender des TTV Einheit Potsdam: „Wir können nicht einmal eine Landesmeisterschaft ausrichten, weil eine geeignete Halle fehlt.“ Süßenbach forderte außerdem, dass beim Umbau von Turnhallen das Vereinsleben stärker berücksichtigt werden müsse. „Durch den Anbau von Vereinsräumen könnten die Turnhallen aufgewertet werden.“
Einig war sich das Stadtforum, dass Potsdam eine Mehrzweckhalle für Sportveranstaltungen mit Zuschauerplätzen brauche. Die Planungen für einen zehn Millionen Euro teuren Hallenneubau – davon soll acht Millionen Euro das Land bezahlen – am Luftschiffhafen soll in 14 Tagen der Vereinen vorgestellt werden.
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