zum Hauptinhalt

Von Jan Brunzlow: Masterplan für Luftschiffhafen

Bebauung an der Zeppelinstraße vorgesehen, Terrassen als natürliche Zuschauertribünen zum Wasser hin

Stand:

Potsdam-West - Blockbebauung an der Zeppelinstraße und Seeterrassen an der Havel – der neue Masterplan für den Luftschiffhafen verrät die Veränderungen in Potsdams größtem Sportpark in den kommenden Jahren. Dabei wird das Gelände womöglich dichter bebaut als bislang geplant. Wie aus dem neuen Plan für das 230 000 Quadratmeter große Areal hervorgeht, sollen in den nächsten Jahren vor allem an der Zeppelinstraße Neubauten entstehen. Diese seien in der Höhe und Form an die neue Mehrzweckhalle angepasst, sagte Ludger Brands, Professor an der „Potsdam School of Architecture“. Er hat den Masterplan im Auftrag der Pro Potsdam und der Luftschiffhafen Gmbh erarbeitet, die das Gelände im Auftrag der Stadt entwickeln. Allein für die ersten Baumaßnahmen stehen 33 Millionen Euro zur Verfügung, die aus dem Konjunkturprogramm II, von Bund und Land sowie über Kredite kommen sollen.

Mit dem Masterplan soll das Entwicklungspotenzial des städtischen Geländes aufgezeigt werden, erklärte Brands gegenüber den PNN. Größte Herausforderung bei der Erstellung des Plans sei die bisherige Beschaffenheit des Geländes gewesen. Da es bislang keinen Entwicklungsplan für das Gelände gegeben hatte, seien die Neubauten und Sportanlagen nicht im Kontext mit dem Gesamtgelände entstanden. „Es ist Stück für Stück entwickelt worden“, so Brands. Sichtbeziehungen zum Wasser würden fehlen, Altbauten würden leerstehen und die Infrastruktur sei diffus, heißt es in dem Masterplan. Nun gebe es einen Leitfaden für die Entwicklung. Der Plan sieht unter anderem eine Neuordnung der Flächen vor. Um das Gelände stärker zu profilieren, sollte der direkte Bezug des Luftschiffhafens zum Wasser geschaffen und die Zonen für Öffentlichkeit und Sportanlagen eindeutig erkennbar werden, so Brands. Zudem soll der Templiner See durch Sichtbeziehungen stärker in den Luftschiffhafen integriert werden. Terrassenförmige Erdwälle, die als Naturtribünen für die Kanu- und Ruderstrecke auf der einen und das Nebenstadion der Leichtathleten auf der anderen Seite dienen stellt sich der Architekt vor. Zudem soll der jetzt direkt am Leichtathletik-Nebenstadion verlaufende Uferweg künftig direkt ans Wasser gelegt werden.

Gegliedert sind die Entwicklungsprojekte im neuen Masterplan in drei Kategorien: Maßnahmen bis Ende 2011, geplante Maßnahmen ab 2012 und längerfristig geplante Maßnahmen. Innerhalb der nächsten 15 Monate soll ein repräsentativer Eingangsplatz am historischen Tor entstehen, das Kanuzentrum saniert sein, die Uferpromenade komplettiert sein, die Sportschule eine neue Zufahrt erhalten sowie 152 Parkplätze für die etwa 2700 Zuschauer fassende neue Mehrzwecksporthalle gebaut werden. Danach sind die Ergänzungsbauten für die historische Villa Carl Hagen geplant, die Neubauten an der Zeppelinstraße, ein neues Wohnheim im Anschluss an den Tower aus DDR-Zeit sowie der Bau der terrassierten Seetribüne. Erst danach sind weiter Maßnahmen wie die Entwicklung weiterer Bebauungspotenziale vorgesehen.

Bis dahin soll rund um den historischen Eingang des Sportgeländes ein „dreieckiges Entree“ entstehen, so Brands. An dieser Stelle würde er mit der gleichen Bauhöhe und Länge arbeiten wie auf der rechten Seite die neue Sporthalle hat. Es würde kein Gesamtbild ergeben, wenn die Bebauung kleinteilig wäre, sagte der Architekturprofessor. Wie die Fassaden sich gliedern und die Häuser genutzt werden, sei noch nicht entschieden. Im Masterplan ist zudem die Bebauung des jetzigen kleinen Sportplatzes an der Mensa, ein Abriss der Gebäude von Preussen-Kanu sowie weitere Neubauten im westlichen Bereich hinter dem Stadion Luftschiffhafen vorgesehen.

Planungen für weitere Nutzungen auf dem Gelände gibt es zahlreich. So soll beispielsweise sportaffines Gewerbe entstehen, ein Kindergarten und in die Villa Carl Hagen und deren Nebengebäude könnte nach bisherigen Plänen der Landessportbund sowie die Europäische Sportakademie des Landessportbundes einziehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })