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Hofft auf Punkte in Duisburg. Jennifer Zietz will mit Turbine Potsdam am Sonntag die Chance auf den erneuten Titelgewilnn wahren.

© Manfred Thomas

Sport: Matchbälle für Turbine Potsdam

Der Deutsche Frauenfußball-Meister braucht am Sonntag beim FCR Duisburg mindestens einen Punkt

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Wochenende der Wahrheit für Spitzenreiter Turbine Potsdam und seine drei Verfolger: Am Sonntag tritt Titelverteidiger Potsdam in der Frauenfußball-Bundesliga beim Tabellendritten FCR Duisburg an, während der Zweitplatzierte VfL Wolfsburg den Tabellenvierten FFC Frankfurt empfängt. Turbine wäre mit einem Sieg in Duisburg und einer gleichzeitigen Wolfsburger Niederlage vorzeitig zum vierten Mal in Folge Deutscher Meister, könnte aber nach einer eigenen Niederlage übermorgen am Pfingstmontag auch noch auf Platz drei durchgereicht werden.

„Es ist noch alles drin“, weiß auch Turbines Mannschaftskapitänin Jennifer Zietz. „Wir haben jetzt zwei Matchbälle und müssen aus Duisburg mindestens einen Punkt mitnehmen, um unser wichtigstes Saisonziel auch zu erreichen.“ Die Potsdamerinnen wollen die Liga zumindest als Zweite beenden, um auch in der kommenden Saison in der Champions League spielen zu können, und wären durch ein Remis am Sonntag im PCC-Stadion vom FCR und von Frankfurt nicht mehr einzuholen. „Wir haben kurz vorm Ziel eine gute Position und wollen unseren Platz an der Tabellenspitze natürlich möglichst verteidigen“, sagt Zietz. „Das wird aber schwer, weil kurz vor Ultimo doch ein gewisser Druck da ist.“ Zumal auch das letzte Saisonspiel Pfingstmontag daheim gegen den momentanen Tabellenvorletzten 1. FC Lok Leipzig noch nicht automatisch gewonnen sei. „Leipzig hat nichts mehr zu verlieren und kann dann praktisch unbeschwert aufspielen. Das Szenario, dass wir dann noch um Platz zwei kämpfen müssen, wollen wir möglichst vermeiden“, so Jennifer Zietz, die mit ihrer Mannschaft das Hinspiel gegen Duisburg daheim nach einer 2:0-Pausenführung mit 2:3 verloren hatte.

„Ohne diese Niederlage und das 0:1 im März in Essen wären wir bereits Meister, ohne die beiden Siege zuletzt gegen München und Frankfurt aber auch schon weg vom Fenster“, erklärt Potsdams Coach Bernd Schröder, der am gestrigen Donnerstag zweimal mit seiner Truppe trainierte, statt einer Einladung nach München zum Champions-League-Finale Lyon – Frankfurt (2:0) zu folgen. „Es ist ein schmaler Grat und für mich schon sensationell, dass wir zum vierten Mal in Folge um den Titel spielen.“ Turbine habe es weiter selbst in der Hand, die Meisterschale erneut zu erobern. „Würden wir in Duisburg gewinnen, wäre die Tür zum Titel weit offen, sonst so gut wie zu“, so der Trainer.

Ausgerechnet am Sonntag muss Schröder auf seine Torjägerin Genoveva Anonma verzichten, die zuletzt beim 3:1-Heimsieg über Frankfurt zwar ihre Saisontore Nummer 18 bis 20 erzielte, aber auch ihre fünfte Gelbe Karte kassierte und daher jetzt zwangspausieren muss. „Das ist schon ein Verlust“, sagt der Coach, der ansonsten personell bis auf die Langzeitverletzten Tabea Kemme, Kristin Demann, Inka Wesely und Chantal de Ridder alles an Deck hat. „Für Duisburg ist das Spiel gegen uns der letzte Strohhalm, eventuell doch noch in die Champions League zu kommen – entsprechend couragiert werden sie spielen. Und Alexandra Popp, Luisa Wensing und Simone Laudehr, die Duisburg verlassen, werden im letzten Heimspiel nochmal alles geben wollen“, meint Schröder, der selbst in den nächsten Tagen die Verpflichtung einer Allrounderin, die alle deutschen Nachwuchsauswahlteams durchlief, bekanntgeben will.

Jetzt am Sonntag verlangt er aber erst einmal „volle Konzentration“ seiner Mannschaft. Was Kapitänin Zietz unterstreicht: „Wir müssen an die Leistung gegen Frankfurt anknüpfen“, fordert sie für die nächsten 90 Minuten der Wahrheit.

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