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Landeshauptstadt: Mathe kann man anfassen

Bildungsminister eröffnete die Mitmach-Ausstellung „Mathe-Kings“ in den Bahnhofspassagen

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Bildungsminister eröffnete die Mitmach-Ausstellung „Mathe-Kings“ in den Bahnhofspassagen Innenstadt - Eins, zwei, drei, vier, fünf Plastikklötzchen hat Lena auf ihre Finger gesteckt. Und immer wieder zählt sie ab. Dass die fünf Augen auf dem Würfel und die von Hand geschriebene Zahl „5“ das Gleiche bedeuten, wird sie im nächsten Schritt erfahren. Ohne es zu merken hat die Sechsjährige, die ab nächsten Herbst die erste Klasse der Montessori-Schule besuchen wird, soeben die Brücke vom Konkreten ins Abstrakte geschlagen. Damit ist auch schon das zentrale Anliegen der Mitmachausstellung „Mathe-Kings“ beschrieben. Seit gestern gastiert die Aktionsausstellung in den Potsdamer Bahnhofspassagen und bietet für Kinder zwischen vier und acht Jahren „Mathe zum Anfassen“. Wie und ob das funktioniert, davon überzeugte sich gestern auch Bildungsminister Holger Rupprecht, der die Ausstellung offiziell eröffnete. Sein Ministerium finanziert die Veranstaltung, die noch bis zum 16. Juni im Bahnhof zu erleben ist. Lena und ihre kleinen Mitstreiter von der Kita Hasenlaube sind zu Gast auf der „Zahleninsel“. Es ist die dritte Station des bunten und mit zahlreichen Fotos gestalteten Parcours, der aus insgesamt fünf Inseln besteht. Hüpfend, trommelnd und klatschend gehen die Kinder dort Zahlen und Zahlenkonzepten auf den Grund. Das mag abstrakt klingen, was aber passiert ist ganz konkret. Bunte Sitzpolster sind auf dem Boden aneinander gereiht. Den Kissen ist eine Zahlenreihe von eins bis zehn zugeordnet. Lena soll nun rückwärts hüpfen und zählen. Das ist gar nicht so einfach, findet sie. Da war der Einstieg in die Ausstellung schon leichter. „Durcheinander“ heißt die erste Mitmach-Insel. Kleine Körbe mit Knöpfen, kleinen Klötzen und Plastiktierchen bieten einen kunterbunten Krimskramsladen, der nach Form oder Material aufgeräumt und sortiert werden will. An der zweiten Station mit dem Namen „Von hier bis irgendwo“ hat Lena ein Muster aus Knochen, Federbällen oder Schraubenschlüsseln gebaut. „ Den Kindern soll hier gezeigt werden, dass die Symmetrie eine ganz natürliche Form darstellt und fast überall zu finden ist“, erklärt Martin Gnade. Der Kulturpädagoge betreut die Ausstellung vor Ort und ist Mitarbeiter des Verlags „Das Netz“, der die Ausstellung seit November 2004 deutschlandweit auf Tour schickt. Das Ausstellungskonzept von Nancy Hoenisch, die an einer amerikanischen Schule für Kinder mit niedrigem Entwicklungsniveau arbeitet, und der Fotografin und Kinderbuchautorin Elisabeth Niggemeyer ruht auf fünf Pfeilern mathematischer Konzepte: Sortieren, Muster, Zahlen, Geometrie sowie Wiegen und Messen. Mit Lust und Neugier wollen die Ausstellungsmacherinnen Kinder, die zunächst in konkreten Bildern denken, mit dem Land des Abstrakten – dem Denken in Symbolen – vertraut machen. Vor allem wollen sie Eltern und Erziehern die Angst vor Mathematik nehmen und Anregungen geben. Bei Lena scheint die Scheu wie weggeblasen. Munter wiegt sie ihren Apfel und will wissen, ob ihrer der größte ist. Auf dem Kopf trägt die kleine Mathe-Queen eine Papier-Krone, die jedes Kind am Ende des Parcours verliehen bekommt. TAnia Greiner

TAnia Greiner

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