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Landeshauptstadt: Matratze gegen Scheck

Regina Kasemir und Eventus 2000 einigten sich

Stand:

Regina Kasemir ist die Matratze endlich los. Und sie hat die knapp 1000 Euro wieder, die sie dafür bezahlt hat. Die 87-jährige Potsdamerin hatte im Frühjahr diesen Jahres auf einer Verkaufsveranstaltung der Berliner Firma Eventus 2000 in einem Babelsberger Restaurant für genau 998 Euro eine Matratze sowie Kopfkissen gekauft. Die Verkäufer waren mit in die Wohnung der alten Dame gekommen und hatten dort das Geld „cash“ in Empfang genommen. Kurze Zeit darauf wurde ihr bewusst, dass sie die Waren gar nicht braucht. Mit Hilfe ihres Sohnes Kurt Spieshöfer versuchte sie, den Kauf rückgängig zu machen. Dies gelang jedoch nicht, die Firma Eventus 2000 ging nicht auf den Wunsch der Rentnerin ein. Die Ware lag monatelang in ihrem Wohnzimmer, ohne dass etwas geschah.

In Reaktion auf einen entsprechenden PNN-Artikel („Ich habe mich belatschern lassen“ vom 8. Oktober) war Eventus 2000 nun bereit, auf den Wunsch der Potsdamerin nach Rückabwicklung des Matratzen-Geschäfts einzugehen. Der stellvertretende Eventus-Geschäftsführer Mike Marth holte die Waren gestern wieder ab und übergab Regina Kasemir einen Scheck über 998 Euro. Das Rechtsanwaltsbüro von Eventus 2000 versicherte den PNN: „Selbstverständlich geht der Scheck in Ordnung. Dafür verbürgt sich der Unterzeichner.“

Wie Marth sagte, sei es überhaupt kein Problem, bei Eventus gekaufte Waren innerhalb von 14 Tagen wieder zurückzugeben. Im Falle von Regina Kasemir sei es „zu Verzögerungen gekommen“. Er deute den Problem-Hintergrund so an: „Es gibt auch Mitarbeiter, mit denen wir nicht so zufrieden sind.“ Dessen ungeachtet wolle er „zufriedene Kunden“, die wieder einsteigen in die Busse von Eventus. „Wir leben nicht von leeren Stühlen“, erklärte Marth. Der Anwalt von Eventus betonte, dass Eventus „stets bemüht“ sei, „die Interessen ihrer Kunden im Auge zu behalten und zu wahren.“ Die Firma lege Wert auf die Zufriedenheit der Kunden und genüge seriösen Ansprüchen. Eventus hat dem Scheck noch ein „Präsent“ beigefügt. Regina Kasemir reagierte erleichtert auf das Ende des Matratzen-Streits.

Verbraucherschützer raten Teilnehmern von Kaffeefahrten, sich vor dem Kauf von Waren über die Preise anderer Anbieter zu informieren, um nicht überteuert einzukaufen. Guido Berg

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