GESCHICHTE: Matrosenstation im norwegischen Stil
Eine kleine Schiffsanlegestelle mit Quartier am Ufer des Jungfernsees entstand bereits 1842 unter Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV., wie im Potsdam-Lexikon aus dem Jahr 2010 nachzulesen ist.
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Eine kleine Schiffsanlegestelle mit Quartier am Ufer des Jungfernsees entstand bereits 1842 unter Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV., wie im Potsdam-Lexikon aus dem Jahr 2010 nachzulesen ist. Der Ausbau wurde aber erst unter Kaiser Wilhelm II. weitergeführt, der sich inspiriert von seinen Nordlandfahrten eine Anlage im norwegischen Holzbaustil wünschte.
Entworfen wurde das Ensemble mit Empfangshalle, Matrosenkaserne, Schiffsführerwohnhaus und Bootshäusern 1893 vom norwegischen Architekten Holm Hansen Munthe nach dem Vorbild eines von ihm gestalteten Restaurants am Holmenkollen im heutigen Oslo. Munthe ließ die Bauteile in Schweden verfertigen und dann durch schwedische Handwerker vor Ort in Potsdam aufbauen. Die fertige Anlage wurde 1896 von Kaiser Wilhelm II. auf den Namen Kongsnæs getauft.
Die Matrosenstation ist auch technikgeschichtlich interessant: 1897 gelang dem Berliner Physiker Adolf Slaby von dort erstmals eine drahtlose Funkverbindung – in die Sacrower Heilandskirche. Nach dem Sturz der Monarchie pachtete ein Jacht-Club das Ensemble bis 1945. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Teile der Anlage durch Bomben zerstört, die Reste verwahrlosten bis 1989 im Grenzgebiet. Seit 1996 engagierte sich ein Förderverein für die Wiederbelebung, im Jahr 2000 wurde der Torbogen rekonstruiert. jaha
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