zum Hauptinhalt

ATLAS: Mauer-Schatten

ATLAS Günter Schenke über den Uferweg am Griebnitzsee Zwanzig Anlieger am Griebnitzsee wollen die ehemaligen Mauergrundstücke von ihren Häusern bis zum Seeufer kaufen. Die Stadt könnte „no“ oder besser „njet“ sagen.

Stand:

ATLAS Günter Schenke über den Uferweg am Griebnitzsee Zwanzig Anlieger am Griebnitzsee wollen die ehemaligen Mauergrundstücke von ihren Häusern bis zum Seeufer kaufen. Die Stadt könnte „no“ oder besser „njet“ sagen. Dann könnte sie den Auftrag der Stadtverordnetenversammlung umsetzen und einen durchgehenden Uferweg sichern. Doch dazu muss sie ihrerseits den Uferstreifen kaufen – nach einer mittleren Verkehrswertschätzung einer abgespeckten Variante für zwei Millionen Euro. 75 Prozent des Kaufpreises ginge an die Altbesitzer oder deren Nachfolger. Doch die Stadt hat kein Geld. Also könnten die Antragsteller die Grundstücke erwerben – laut Gesetz zum Vorzugspreis von 25 Prozent des Wertes. Und der Uferweg? Der bliebe in der heutigen Ausdehnung erhalten. Seit 1992 ist nämlich das brandenburgische Wegegesetz in Kraft und danach haben alle Wege, die es bis zur Inkraftsetzung dieses Gesetzes gab, Bestandsschutz. Das unmittelbare Ufer wäre nach dem privaten Kauf jedoch tabu für die Öffentlichkeit. Der Uferweg wäre eine Gasse durch Privatland – unter Umständen beiderseits eingezäunt. Die Verantwortlichen der Stadt befinden sich in einem Dilemma: Einerseits wollen sie das Uferkonzept umsetzen, andererseits fehlen ihnen die finanziellen Mittel dazu. Im September wollen sie den Stadtverordneten ihre Vorschläge unterbreiten. Bis dahin dürften die Verkehrswerte für die Grundstücke bekannt sein – von ihnen dürfte es abhängen, wie im Mauerschatten künftig verfahren wird.

Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })