Sport: Medaille war zum Greifen nah
Frederic Büchner stürzte beim Reiten und vergab WM-Chance
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Nachdem der Moderne Fünfkämpfer Frederic Büchner vom OSC Potsdam am Sonntag bei den Internationalen Deutschen Junioren-Meisterschaften in Bonn vom Pferd gestiegen war, war der Medaillentraum geplatzt. Aber nicht nur das Edelmetall, das zum Greifen nah war, blieb dem Potsdamer versagt – auch die Chance, noch auf den Zug zur Junioren-Weltmeisterschaft Anfang Juli in Kairo aufzuspringen, war vergeben. Nach den ersten drei Disziplinen Schießen, Fechten und Schwimmen stand Büchner auf Platz drei. Doch das Glück lag bei dem Abiturienten der Potsdamer Eliteschule des Sports diesmal ausgerechnet nicht auf dem Rücken der Pferde. Ein Sturz am vorletzten Hindernis ließ alle Medaillenträume platzen und bedeutete in der Endabrechnung Platz 11.
Einige Athleten hatten mit den Pferden in Bonn ihre Mühe – so auch der favorisierte Berliner Alexander Nobis, der auf Platz drei zurück fiel. Glück hingegen hatte Büchners Teamkollege Nico Kreuschmer, der sich beim Reiten von Platz sechs auf zwei vorschob. Nach dem Schießen, Fechten, Schwimmen und Reiten ging er als Zweitplatzierter vor Nobis und hinter dem Berliner Christopher Link in den abschließenden Geländelauf über 3000 Meter. Jedoch ging nicht mehr viel: Nach den Deutschen Meisterschaften der Jugend A im Vierkampf und der hart erkämpften Bronzemedaille am vergangenen Wochenende in Potsdam wurde der Sportschüler Platz um Platz nach hinten durchgereicht und kam am Ende auf Platz sieben. Den Titel holte sich Link vor Nobis (5068 Punkte) und dem Bonner Eduard Schadt (5044 Punkte).
Nach 2006, als der Potsdamer Martin Busse Vizemeister bei den Junioren wurde, wäre die Zeit für eine Medaille wieder einmal reif gewesen. „Frederics Pech beim Reiten und die zu hohe Erwartung, die Nico beim Laufen an sich selbst stellte, verschieben das Vorhaben auf das nächste Jahr“, sagte Trainerin Claudia Adermann. Die beiden anderen OSC-Athleten, Torsten Langner und Jan Schmidt, kamen auf die Plätze 10 und 12.
In der weiblichen Konkurrenz ging der Titel erwartungsgemäß nach Berlin. Die frisch gebackene Junioren-Vizeeuropameisterin Annika Schleu holte sich Gold mit vor der Bonnerin Sabine Kirsch und Teamkollegin Ronja Döring. Die Potsdamer Farben vertrat in diesem Wettbewerb Carolin Sikora mit einem beachtlichen fünften Platz. 175 Ringe im Schießen, 672 Punkte im Fechten, 2:27 min Schwimmen, 1164 Punkte im Reiten und 12:36 min über die 3000 m Laufen waren für die Bronze-Medaillengewinnerin der EM in der Staffel ein sehr guter nationaler Saisonabschluss.
Für die Fünfkämpfer des OSC Potsdam sind die nationalen Titelkämpfe damit beendet. Die Konzentration gilt nun den Vorbereitungen zur EM der Jugend B Anfang Juli in der irischen Hauptstadt Dublin, bei der der OSC erstmals mit einem Quartett bestehend aus Pia Adermann, Tenia Meisel, Sophie Schmidtke und Nicolas Chladek vertreten ist. Im schwedischen Kalmar zu der EM der Jugend A Ende Juli ist ein Trio aus Potsdam mit Torsten Langner, Nico Kreuschmer und Jan Schmidt nominiert.
Jördis Schmidt
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