SCHUTZ FÜR VÖGEL: Mehlschwalben wohnen weiter unter der Humboldtbrücke

Trotz der Sanierungsarbeiten an der 1978 bis 1981 errichteten Humboldtbrücke soll die dortige Mehlschwalbenkolonie erhalten werden. Mit etwa 160 Brutpaaren ist sie die größte der Stadt. Der Bauablauf wurde so geordnet, dass zunächst dieWestseite saniert wird. Sie wurde mit Netzen abgesichert, die Nestbauversuche auf der Baustelle und den Durchflug der Vögel verhindern. Die Unterseite des Ostteils kann vorerst weiter von den Schwalben zum Nisten genutzt werden. Im nächsten Jahr wird das Verfahren dann umgekehrt.

Der Artensachverständige Manfred Miethke, der sich für diese Lösung eingesetzt hat, wird beobachten, inwieweit die Vögel die Regelung annehmen.

In den vergangenen Jahren hatten ähnliche Maßnahmen wesentlich zur Bestandserhaltung der Schwalben und Mauersegler in Potsdam beigetragen. So sollen im Bahnhof Griebnitzsee durch Unterteilung der Empfangshalle die vorhandenen Nistmöglichkeiten für Rauchschwalben erhalten bleiben.Dafür wurde die von Geschäften und Serviceeinrichtungen genutzte Front durch Netze abgetrennt.

Manfred Miethke überprüft auch den bei Sanierungsprojekten vorgeschriebenen Erhalt oder Ersatz von Niststätten für Mauersegler und Schwalben. Für den Einbau von Nisthilfen werden in Hochhäusern die mit Lüftungsöffnungen versehenen Drempelbereiche und bei Wohnblocks die Giebel oder die Dachbereiche über Treppenaufgängen genutzt. Der Mauersegler bildet im Stadtteil Stern noch regelrechte Kolonien und brütet außerdem in der Brandenburger Vorstadt, auf dem Kiewitt, in der Breiten Straße/Wall am Kiez und in der Waldstadt. In diesem Wohngebiet sind auf Anregung von Manfred Miethke, Mitglied der NABU-Fachgruppe Ornithologie, seit 1996 zahlreiche Nisthilfen angebracht worden, so allein in der Johannes R. Becher-Straße insgesamt 100 Kästen für Mauersegler. E. Hoh