Landeshauptstadt: Mehr als 120 neue Arbeitsplätze geplant
SPD und CDU werten Entwicklung der Drewitz-Brache mit Baumarkt und Fußball-Zentrum als positiv
Stand:
Drewitz - Die geplante Ansiedlung eines Hornbach-Baumarktes und eines Hallenfußball-Zentrums auf der Drewitz-Brache soll mehr als 120 Arbeitsplätze in Potsdam schaffen. Wie der Baumarkt-Betreiber bei der nicht öffentlichen Vorstellung seiner Pläne vor den Stadtverordneten mitteilte, sollen vor allem Arbeitslose und Langzeitarbeitslose weitergebildet und angestellt werden. Zudem sind bis zu zehn Ausbildungsplätze geplant. Wie gestern bereits berichtet, unternimmt die Hornbach Baumarkt AG einen weiteren Versuch, die Drewitz-Brache zu entwickeln. Als Partner wurde dazu das Dortmunder Unternehmen Soccer-World in die Planung mit einbezogen.
Das erste Baumarkt-Projekt wurde bereits im Oktober vergangenen Jahres vorgestellt und als zu groß sowie nicht stadtteilverbindend zurück gewiesen. Eine solche Funktion sollte die neue Nutzung des Geländes, auf dem zuletzt die Weber- Gruppe das Freizeitbad Potsdam errichten wollte, erfüllen – die Stadtteile Kirchsteigfeld, Drewitz und Stern miteinander verbinden.
Zur besseren Verdauung des Baumarkt-Projektes suchte sich Hornbach nun mit dem Unternehmen Soccer-World einen strategischen Partner für die Entwicklung. „Bekanntlich ist neben dem Fußball das Heimwerken der Männer liebstes Kind. Insofern haben sich hier zwei Freizeitaktivitäten gefunden, die sich sehr gut ergänzen“, erklärte Hornbach-Pressesprecherin Ursula Dauth gestern auf Nachfrage. Bei dem Projekt Potsdam-Drewitz sei man die gesamte Zeit „am Ball geblieben“.
Unterstützung findet das Ansiedlungsprojekt bei den Fraktionschefs von SPD und CDU. Wie Steeven Bretz als Unionschef gestern sagte, sei „in der Fraktion eine positive Grundstimmung zu dem Vorhaben vorhanden“. Er bezeichnete die Entwicklung der Brache mit dem Freizeitangebot eine Bereicherung für den Bereich. Auch Mike Schubert, Fraktionschef der Potsdamer Sozialdemokraten, sieht dem Vorhaben positiv entgegen. Das Unternehmen Hornbach habe die Bedenken der Stadtverordneten aus dem vergangenen Jahr aufgegriffen und sei auf die Probleme eingegangen. Vor allem die Linkspartei.PDS stellte sich mit einem Antrag einst gegen das Baumarkt-Vorhaben. „Unser Gegenargument bleibt bestehen“, sagte der Linkspartei.PDS-Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Scharfenberg gestern. Es gebe genug Baumärkte in der Umgebung. Er stehe dem Vorhaben trotz der Veränderungen weiter skeptisch gegenüber. Die Brache bezeichnete er als „zentrale Fläche der Stadtentwicklung“, die nicht einfach nur entwickelt werden dürfte, um sich zu verwerten. Das Projekt sei noch immer ein Baumarkt, „und noch etwas dazu“. Scharfenberg wartet nun auf eine Vorlage aus der Verwaltung, in der die geplanten Maßnahmen erörtert und beschrieben werden. Dies sei dann die Diskussionsgrundlage, auf deren Basis für oder gegen einen Baumarkt samt Fußball- Zentrum entschieden werde.
Derzeit besteht kein Baurecht für Projekte dieser Art: Ein Bebauungsplan muss erstellt und von den Stadtverordneten beschlossen werden. Die Grundstücke der Weber-Gruppe wurden bereits im vergangenen Jahr an eine Gesellschaft verkauft, die das Gelände Hornbach zur Verfügung stellen will.
Bei Hornbach möchte man sich zu einem Verfahrensstand nicht äußern. Der Zeitplan für den Bau lasse sich derzeit nicht beschreiben. „Das ist abhängig von der weiteren Entwicklung des Genehmigungsverfahrens“, erklärte Pressesprecherin Ursula Dauth. Das Gesamtvorhaben befinde sich noch im Stadium der Prüfung, so dass noch keine genauen Termine feststehen würden. Entstehen soll an der Straße zum Kirchsteigfeld ein Markt in ähnlicher Größe wie im Gewerbezentrum Marquardt an der A 10. Es sei ein Hornbach-Markt der neuesten Generation mit Baustoffhandel samt Drive-In- Schalter sowie Gartenmarkt. Jedoch wurde das Flächenkonzept überarbeitet und der Standort verändert. So soll nun zwischen Baumarkt und Stern-Center die Soccer-Arena entstehen. Die Fassaden des Marktes und der Fußball-Halle sollen sich laut Plan von Seite der Nuthestraße denen des Stern-Centers ähneln.
Soccer-World nannte als Wunschtermin für die Eröffnung des 15. Standortes in Deutschland den Herbst 2007. Die fünf Kleinfeldfußballfelder (je 17 mal 32 Meter) sollen auch dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Die Investitionskosten für die 4000 Quadratmeter große Halle bezifferte Paul Zenke von Soccer-World auf etwa zwei Millionen Euro allein für die Fußballarena mit modernem Kunstrasen. Mike Schubert bezeichnete den Bau als mögliche Problemlösung für den Potsdamer Vereinssport. Damit bekämen Vereine wie Babelsberg 03 eine Möglichkeit, auch im Winter unter anständigen Verhältnissen zu trainieren.
- CDU
- Die Linke
- Potsdam: Drewitz
- Potsdam: Kirchsteigfeld
- Schule
- Schule und Kita in Potsdam
- SPD
- Stadtentwicklung in Potsdam
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: