Potsdam: Mehr als 80 Kriegstote beigesetzt
Im letzten Kriegsjahr 1945 wurden sie eilig unter die Erde gebracht. Würde und Identität der Toten spielten keine Rolle. Fast 70 Jahre später haben sie in Potsdam ein würdiges Begräbnis erhalten.
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Potsdam - In Potsdam sind am Montag die Gebeine von 83 Kriegstoten aus dem Zweiten Weltkrieg beigesetzt worden. Sie waren bei Bauarbeiten im Spätsommer vergangenen Jahres entdeckt worden. Es handelt sich um Wehrmachtssoldaten, die nach Angaben der Stadtverwaltung vermutlich kurz vor Kriegsende in einem Garnisonslazarett starben. Anschließend wurden sie in dessen unmittelbarer Umgebung in mehreren Sammelgräbern bestattet.
Bei einer Andacht erinnerte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) an das unermessliche Leid, das Kriege und Gewalt über viele Länder und Menschen gebracht hätten. Frieden sei keine Selbstverständlichkeit, sondern müsse täglich, mühsam und ausdauernd erkämpft werden. „Wenn wir wirklich die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts annehmen wollen, dann müssen wir die Erinnerung an die Katastrophen des 20. Jahrhunderts bewahren.“
Ihre letzte Ruhe fanden die Soldaten jetzt auf dem Neuen Friedhof im Potsdamer Stadtteil Bornim. An der Andacht nahmen auch Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge teil. Noch immer birgt der Volksbund in Brandenburg jährlich rund 300 Kriegstote. Auf dem Gebiet rund um die frühere Reichshauptstadt Berlin tobten in den letzten Kriegsmonaten erbitterte Abwehrschlachten.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der Dienstagausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten.
Ronald Bahlburg
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