Landeshauptstadt: Mehr als erwartet
Ab 2008 sollen 338 000 Euro mehr für die Kultur und deren Vermarktung in Potsdam ausgegeben werden
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Mehr Geld für das Potsdam Museum, Verdreifachung der Projektförderung und ein gut aufgestelltes Kulturmarketing sollen drei neue Schwerpunkte für die Kulturpolitik ab dem kommenden Jahr werden. Wie Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin Kultur und Medien, gestern in einem Pressegespräch sagte, soll den Stadtverordneten in der Novembersitzung die Beschlussvorlage vorgelegt werden.
Geht es nach der Verwaltung, sollen ab kommendem Jahr insgesamt 338 000 Euro mehr für die Kultur ausgegeben werden. Der derzeitige Sachmittelankaufetat des Potsdam Museums soll von 50 000 Euro ab 2008 um 20 000 Euro auf 70 000 Euro erhöht werden. Die Projektförderung von derzeit 116 000 Euro im Jahr um 232 000 Euro auf 348 000 Euro aufgestockt werden. Das Kulturdarbietung soll voraussichtlich mit drei Personalstellen aus der Verwaltung besetzt und dem Fachbereich Kultur und Medien unterstellt werden. Für einen Veranstaltungskalender und unter anderem Werbemaßnahmen und Messebesuche sollen pro Jahr 86 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. „Das steht natürlich alles noch unter Vorbehalt“, so Birgit-Katharine Seemann. Denn letztendlich hängt eine Zustimmung von den Maßgaben durch das Haushaltssicherungskonzept ab.
Mit den drei genannten Schwerpunkten folgt die Verwaltung den Vorschlägen des Kulturausschusses, die dieser in zwei nichtöffentlichen Sitzungen im September aus den Ergebnissen der Diskussionen um die kulturpolitischen Konzepte herausgefiltert hat. Knapp ein Jahr hat der Diskussionsprozess um die kulturpolitischen Konzepte gedauert, in dem Experten und Angehörige der Potsdamer Kulturszene über zukünftige Prioritäten in der Kulturförderung und -politik debattiert haben.
Wie Eberhard Kapuste, Vorsitzender des Kulturausschusses, im Pressegespräch sagte, sei er positiv überrascht über das, was die Verwaltung beschlossen hat. „Alle, die am Diskussionsprozess teilgenommen haben, wussten, dass nicht alle Vorschläge umgesetzt werden könne“, sagte Kapuste. Doch was nun in der Beschlussvorlage präsentiert werden, sei ein „gutes Ergebnis“.
Neben den drei Schwerpunkten soll in den kommenden fünf Jahren in Sachen Kulturpolitik vor allem der in Potsdam „vernachlässigte Bereich Literatur“, so Birgit-Katharine Seemann, durch Netzwerke gestärkt werden. Bei der Bildenden Kunst soll die Konzentration auf die Förderung von regionalen Künstlern gerichtet werden. Wichtig sei vor allem ein Vorantreiben des Zusammengehens von Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft in Potsdam, um so auch neue Möglichkeiten für Förderungen oder Sponsoring zu eröffnen. Die im Diskussionsprozess entstandene Arbeitsgemeinschaft „Internationale und genreübergreifende Projekte“ will als ersten Schritt in diese Richtung die Freien Träger in der Schiffbauergasse mit den Potsdamer Hochschulen zusammenbringen, um so mögliche Gemeinschaftsprojekte zu entwickeln. „Sehen, was machbar ist“, wie Birgit-Katharine Seemann sagte. D. Becker
D. Becker
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