Sport: „Mehr als nur Sport“
Tauchclub Potsdam richtet Deutsche Meisterschaften im Glindower See aus
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„Wir mussten einfach mal wieder etwas Großes machen“, sagt Ute Goldberg kurz und knapp. Die Vorsitzende des Tauchclubs Potsdam (TCP) wirbelt seit Wochen mit vielen fleißigen Helfern, um die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften Langstrecke im Flossenschwimmen zu einem Erfolg werden zu lassen. Am kommenden Wochenende nun trifft sich die nationale Tauchsport-Elite der Kinder, Jugend, Junioren und Erwachsenen im Inselparadies Petzow. „Der Glindower See ist ideal“, weiß Ute Goldberg. „Direkt in Potsdam gab es keine adäquate Möglichkeit.“
Sieben Jahre ist es inzwischen her, dass ein nationales Großereignis im Flossenschwimmen in Potsdam beherbergt wurde. Damals richtete der TCP in der Schwimmhalle am Brauhausberg die 10. deutschen Kindermeisterschaften aus. 2005 bewarb sich der nur 45 Mitglieder zählende Verein um die deutschen Jugendmeisterschaften, die jedoch an Leipzig vergeben wurden. „Seit dem ist die Potsdamer Schwimmhallensituation immer wieder sehr unsicher gewesen, und deshalb haben wir den Weg ins Freigewässer gewählt“, erklärt Goldberg.
Etwas ganz Besonderes soll die Veranstaltung werden. „Vielen nationalen Meisterschaften fehlte in den letzten Jahren die Atmosphäre. Bis auf den Sport wurde wenig oder nichts geboten“, sagt die PTC- Chefin. Ganz anders nun in Petzow: Nachdem Ministerpräsident Matthias Platzeck am Sonnabend um 9 Uhr das Event eröffnet hat, sorgen bis zum ersten Start (9.45 Uhr) Trommelgetöse, Flamenco und ein 60-köpfiger Chor für Stimmung. Am Samstagabend gibt es eine Party für Sportler und Betreuer. Außerdem erhält jeder Teilnehmer ein Gastgeschenk vom Schwielowsee Resort.
Knapp 200 Aktive werden zu dem Wettkampf, der vom Bildungsministerium und der Stadt unterstützt wird, erwartet. „Ohne die öffentlichen Gelder und unsere zahlreichen Klein-Sponsoren wäre die Ausrichtung für unseren kleinen Verein nie möglich gewesen“, sagt Goldberg. Geschwommen werden Strecken von 1000 bis 6000 Meter auf einem ein bzw. drei Kilometer lange Rundkurs.
22 Teilnehmer wird der Tauchclub Potsdam stellen. Neben guten Medaillenchancen haben einige Potsdamer zusätzlich die Chance, sich für die „CMAS World Championships“ des internationalen Verbandes (CMAS) zu qualifizieren. Stammgast im Nationalteam ist Enrico Schultz – er möchte sich über die 6000 Meter im Einzel und die Dreimal-3000-Meter-Staffel empfehlen. „Rico ist wieder einmal in Spitzenform. Ich räume ihm die größten Möglichkeiten ein“, so Trainerin Goldberg. Aber auch Pat Friedemann und Junior Sebastian Pfaffenbach hätten in den letzten Wochen starke Leistungen gezeigt. „Beide agieren viel nervenstärker und taktisch klüger als früher – nicht mehr so verkrampft.“ Mit dem Heimvorteil im Rücken könne es reichen. Und dieser soll unbedingt genutzt werden: Die letzten zwei Wochen vor der Meisterschaft wurde nur noch im Freigewässer trainiert, sowohl im Heiligen als auch Glindower See. André Laube
André Laube
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