ATLAS: Mehr Aufklärung
Man ist es langsam leid, das Gezerre um Potsdams Leitbau Nummer eins. Mag sein, dass Knobelsdorff im Grabe rotierte, wüsste er um die Querelen, die die Wiedererrichtung seines Meisterwerks begleiten.
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Man ist es langsam leid, das Gezerre um Potsdams Leitbau Nummer eins. Mag sein, dass Knobelsdorff im Grabe rotierte, wüsste er um die Querelen, die die Wiedererrichtung seines Meisterwerks begleiten. Seit dem symbolischen ersten Spatenstich reißen sie nicht ab. Erst stritten sich Stadt, Land und die BAM um Nachträge zur Baugenehmigung. Architekt Peter Kulka sorgte für Aufruhr mit allerlei Änderungen im Innern, erst beim Plenarsaal, zuletzt beim Knobelsdorffschen Treppenhaus. Dann wieder kamen Mehrkosten ans Licht, weil bereits umverlegte Leitungen unter der Humboldstraße abermals ihren Platz wechseln müssen, weil man sonst die – wiederum sehr umstrittene – Einfahrt zur Tiefgarage nicht bauen kann. Nun geht es mal wieder um die Frage, ob das Dach aus Zink oder Kupfer sein soll und wer das alles bezahlt. Und all diese Fakten erfährt die Öffentlichkeit weder von der Stadt, noch vom Land, das ja Bauherr ist, schon gar nicht von der BAM – jedenfalls nicht unaufgefordert. Da bedarf es Kleiner Anfragen, aufmerksamer Vereine und Bürgerinitiativen, ohne die die Öffentlichkeit wohl noch immer ahnungslos auf die Sandgrube am Alten Markt blickte, in Erwartung einer baldigen Grundsteinlegung. Transparenz, die ja versprochen war, sieht anders aus.
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