Landeshauptstadt: Mehr Busse in die Ortsteile
Beim Auftakt zum nächsten Bürgerhaushalt forderten viele Bürger Verbesserungen im Nahverkehr
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Unzureichende Verbindungen, Barrierefreiheit und beitragsfreies Fahren: Probleme rund um die öffentlichen Verkehrsmittel in Potsdam waren ein großes Thema bei der Auftaktveranstaltung des Bürgerhaushaltes 2015/16 am Mittwochabend im Stadthaus.
Rund 70 Potsdamer waren gekommen, um mit Oberbürgermeister Jann Jakobs, Finanzdezernent Burkhard Exner (beide SPD), dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Peter Schüler (Grüne), und Bürgerhaushaltmitarbeiterin Sibylle Strotzer über ihre Anliegen zu diskutieren. Dabei wurden unter anderem bessere Anbindungen der nördlichen Ortsteile gefordert, aber auch am Verkehrsnetz innerhalb der Stadt gab es Kritik. So bemängelte Elisabeth Kohl aus der Berliner Vorstadt, dass die Tramlinie 93 nach 21 Uhr überhaupt nicht mehr fahre, was nicht nur für die Anwohner, sondern auch für die Besucher des Hans Otto Theaters sehr ärgerlich sei. „Es gibt zwar noch einen Nachtbus, aber der fährt nur alle Stunde und hält auch wirklich nur, wenn man direkt an der Haltestelle steht“, sagte sie. „Da darf man keine Minute zu spät sein.“ Werner Ballschmiede bemängelte hingegen, dass die Stadt noch immer Straßenbahnen mit hohen Treppen einsetze, die für ältere Leute und Mütter mit Kinderwagen ein großes Hindernis darstellen. Rollstuhlfahrer könnten diese außerdem gar nicht nutzen, setzte er hinzu. Der in Potsdam-West lebende Joos van den Dool setzte sich hingegen für die Wiederbelebung der Scholle 34 als Nachbarschaftshaus in Potsdam-West ein. Die ehemalige Gaststätte Charlottenhof soll als Ersatz für die ehemalige Scholle 51 dienen.
Auch zum Bürgerhaushalt selbst gab es Verbesserungsvorschläge. Daniela Scherler aus Babelsberg forderte, dass die Bürger zusätzlich zu ihren Wünschen auch immer angeben sollten, in welchem Bereich des Haushalts dafür gespart werden solle.
Seit 2006 können die Potsdamer im Bürgerhaushalt Vorschläge machen, wo in der Stadt investiert und gespart werden könnte. Aus allen Vorschlägen wird nach einer ersten Wahlrunde eine 20 Punkte umfassende Liste der beliebtesten Ideen gewählt, wobei jeder Potsdamer fünf Punkte auf einen oder mehrere Vorschläge verteilen darf. Die Teilnahme ist über das Internet, per Post oder auf den Bürgerversammlungen möglich. sku
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