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Landeshauptstadt: Mehr Freiheit und Wettbewerb in Bildung und Forschung

Klaus-Olaf Henkel war zu Gast bei Katherina Reiche

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Klaus-Olaf Henkel war zu Gast bei Katherina Reiche Die Lösung erscheint so einfach wie logisch. Durch Freiheit und Wettbewerb könne Deutschland in Sachen Wissenschaft und Forschung vom derzeitigen Schlusslicht wieder zu einem internationalen Spitzenreiter werden, so antwortete Klaus-Olaf Henkel auf die ernüchternde Bestandsaufnahme aktuell-bildungspolitischer Zustände durch Katherina Reiche. Die Bundestagsabgeordnete (CDU) hatte am Dienstag in ihrer Talk-Reihe „Mitten in Potsdam“ zu einer Diskussion zum Thema „Wissenschaft und Forschung – Grundlage für Wachstum und Wohlstand“ in das Hasso Plattner Institut geladen. Ob Kernkraftforschung oder grüne Gentechnologie, in zahlreichen zukunftsträchtigen Forschungszweigen hat Deutschland sich durch strenge Gesetze und Verordnungen selbst ins Abseits befördert. Seit Jahren gehen die Zahlen von Abitur- und Hochschulabschlüssen zurück, wobei, so Katherina Reiche, gerade Bildung der „Rohstoff“ der Zukunft sei. Für Henkel, der über 30 Jahre bei IBM arbeitete, von 1995 bis 2000 Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie war und heute als Präsident der Wissensgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz 80 Forschungseinrichtungen in Deutschland ehrenamtlich vorsteht, liegen die Ursachen hierfür unter anderem in dem fehlenden Verständnis für die Notwendigkeit, ausreichend in Bildung und Forschung zu investieren. Dazu gehöre neben den nötigen finanziellen Mitteln auch eine gewisse Freiheit, die erst innovatives und kreatives Forschen ermögliche. Ein weiteres Problem sei der fehlende Wettbewerb an deutschen Bildungsstätten, so Henkel. Eignungstests, Auswahlverfahren oder Studiengebühren an Schulen und Universitäten würden erst wieder ein Bewusstsein für Leistung schaffen, das durch die bestehende Gleichstellung beim Zugang zu Bildungseinrichtungen auf ein sehr niedriges Niveau gesunken sei. Wettbewerbsfähigkeit, vor allem für den internationalen Markt, erlange man aber erst durch Wettbewerb. Und der müsse auch in Deutschland wieder eingeführt werden, sagte Henkel. Auf die Frage, wie in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Wissenschaft und Forschung verstärkt werden könne, antwortete Henkel, dass Aufklärung wie öffentliche Wissenschaftstage oder -nächte und internationale Vergleiche, wie beispielsweise die PISA-Studie, hier für Nachhaltigkeit sorgen würden. Doch liege es vor allem an den politischen Entscheidungsträgern. Wobei hier der parteilose Henkel betonte, dass sowohl der Bundesregierung unter Schröder als auch der vorherigen unter Kohl hier schwere Versäumnisse nachzuweisen seien. Weniger leere Versprechungen und mehr umsetzbare Vorschläge seien nötig, damit Deutschland nicht noch weiter ins Hintertreffen gerate. Dirk Becker

Dirk Becker

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