Landeshauptstadt: Mehr Geschäfte im Bahnhof

Innenstadt - Nach zehnjähriger Beschränkung für Verkaufssortimente in den Potsdamer Bahnhofspassagen wird diese Regelung gelockert. Die Stadtverordneten beschlossen in ihrer gestrigen Sitzung, dass künftig ein breiteres Warenangebot zulässig ist.

„Damit können wir bis zu 12 000 Quadratmeter nutzen“, erklärt Centermanagerin Jana Strohbach gegenüber den PNN. Die Sortimente Textilien, Schuhe, Uhren und Schmuck, Drogerie- und Parfümeriewaren, Geschenkartikel sowie Papier- und Schreibwaren, Haushaltswaren und Sportartikel sollen zukünftig zusätzlich zulässig sein. Strohbach strebt einen „attraktiven Mietermix“ an.

Auf den bisher ungenutzten 4 500 Quadratmetern Verkaufsfläche sollen im Laufe des Jahres 15 neue Geschäfte eröffnen. Darunter seien deutschlandweit bekannte Filialen, Namen wollte Strohbach jedoch auf Anfrage nicht nennen. „Wir warten noch die verbindlichen Unterschriften ab.“ Unbestätigten Informationen zufolge soll anstelle des bisherigen Pro-Marktes eine Filiale des Elektrobranchen-Riesen „Saturn“ ziehen.

Die Beschränkung des Sortiments hatte das Ziel, die in der Innenstadt ansässigen Händler nicht in ihrer Existenz zu gefährden. „Das war eine sinnvolle Maßgabe“, bekräftige gestern Wolfgang Cornelius, Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft Innenstadt“. Inzwischen habe sich das Geschäftsleben in der City etabliert und sei konkurrenzfähig, sagte der Stadtverordnete der Potsdamer Demokraten. Dies sei laut Verwaltung auch in einem Gutachten zur „Innenstadtverträglichkeit“ bestätigt worden. Darin ist untersucht worden, wie sich durch die neuen Ansiedlungen die Umsätze zwischen Bahnhofspassagen und Innenstadt verteilen werden.

Das in den Bahnhofspassagen ausgestellte Stadtmodell, das bisher 100 Quadratmeter der Verkaufsfläche einnimmt, wird im Zuge der Sortimentserweiterung an die Stadt zurückgegeben. Laut Stadt soll das Modell in eine „ständige Ausstellung zur Stadtentwicklung“ integriert werden. Der Standort sei noch unklar. es/pek