Landeshauptstadt: Mehr Kurzarbeit
In der Krise finden weniger Arbeitslose einen Job
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Noch zeigt sich der Potsdamer Arbeitsmarkt stabil. Im August habe sich die Zahl der Arbeitslosen um 0,4 Prozent auf jetzt 6773 leicht erhöht, erklärten Dieter Ecker-Lasser, Chef der Arbeitsagentur, und Frank Thomann, Chef der Paga (Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung von Arbeitsuchenden) gestern vor Journalisten. Es lohnt sich allerdings der zweite Blick auf die Zahlen: Denn während im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr sogar weniger Menschen arbeitslos geworden sind, finden gleichzeitig auch immer weniger Arbeitslose einen Job.
Betroffen davon seien auch Jugendliche, die nach Abschluss ihrer Ausbildung nicht übernommen werden. 906 Potsdamer unter 25 Jahren sind derzeit auf Jobsuche – 20 mehr als noch im Juli und 36 mehr als im Vorjahresmonat. Als Übergangslösung komme Zeitarbeit infrage, so Ecker-Lasser. „Fachkräfte werden nach wie vor gebraucht“, betonte er. Er schätzt die Potsdamer Situation im Vergleich mit der Region noch als entspannt ein. Während die Jugendarbeitslosenquote im Agenturbezirk bei 12,7 Prozent liegt, hält sich Potsdam bei 10,1 Prozent.
Die Zahl der Kurzarbeiter wird voraussichtlich noch steigen: Derzeit seien 291 Potsdamer in 41 Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Allein im Juni und Juli hätten jeweils 14 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Ob die Kurzarbeit bei ihnen tatsächlich in Anspruch genommen wird, sei allerdings noch unklar. Ecker-Lasser wertet die Nachfrage nach Kurzarbeit als positives Zeichen: „Die Betriebe setzen auf Weiterführung.“
Offene Stellen gibt es derzeit etwa im Hotelgewerbe, für Erzieher, Sozialpädagogen, Krankenpfleger und Friseure. Das Konjunkturprogramm sorge zudem für eine Belebung in der Baubranche: „Nachfrage gibt es in allen klassischen Bauberufen vom Maurer über den Zimmerer bis zum Innenausbau“, sagt Ecker-Lasser.
Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger ist im August zurückgegangen: 4671 Arbeitslose fallen derzeit in den Hartz IV- Bereich, so Paga-Chef Thomann. Hinzu kommen 2042 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte und 1353 „Minijobber“, die auf Sozialleistungen angewiesen sind. Die Agentur geht von insgesamt 9134 Bedarfsgemeinschaften aus – fast 60 weniger als im Vormonat. JaHa
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