Landeshauptstadt: Mehr Männer für die Feuerwehr
Dunkle Rauchschwaden dringen aus einer Hochhauswohnung im 14. Stock an der Breiten Straße.
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Dunkle Rauchschwaden dringen aus einer Hochhauswohnung im 14. Stock an der Breiten Straße. Minuten später registriert die Feuerwehr vor Ort einen Vollbrand in einer Wohnung. Neben den Berufsfeuerwehren aus Potsdam und Babelsberg sind die freiwilligen Wehren aus Bornim, Bornstedt und Potsdam-Zentrum an dem Großeinsatz am 10. August 2012 beteiligt. Das Problem: Selbst die größte Leiter kommt von außen nicht ran. Die in diesem Jahr angeschaffte Gelenkarm-Drehleiter in der Wache Babelsberg hat eine Rettungshöhe von 30 Metern. Trotz der Umstände ist das Feuer nach zwanzig Minuten gelöscht. Zudem war die Feuerwehr schnell vor Ort: Das erklärte Ziel ist, im Stadtgebiet innerhalb von acht Minuten an der Einsatzstelle einzutreffen.
„Das war vielleicht nicht der größte, aber der spektakulärste Einsatz in diesem Jahr“, sagte Fachbereichsleiter Wolfgang Hülsebeck am Heiligabend beim Besuch von Ordnungsdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) in der Feuerwache Holzmarktstraße. Dieser Besuch der Verwaltungsspitze zu Weihnachten ist bereits Tradition. Besonders feierlich ging es dabei nicht zu. Eine zwanzigköpfige Runde saß wie zur Arbeitsbesprechung um eine ungedeckte „Tafel“ im Speisesaal. Hülsebeck, in Uniform mit drei goldenen Sternen eines „Ersten Hauptbrandmeisters“ auf den Schulterklappen, zog eine Bilanz des zur Neige gehenden Jahres: 18 000 Rettungseinsätze und 3088 Aktionen der Feuerwehr. „Das ist eine Steigerung von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr“, so der Feuerwehrchef. Warum es mehr wurde, blieb ungesagt.
Mehr Einsätze, längere Dienstzeiten – im 150. Jahr des Bestehens der Potsdamer Feuerwehr hatte sich Missstimmung gegen Dienstzeiten bis zu 56 Wochenstunden Luft gemacht. Durch unbezahlte Überstunden spare die Stadt Jahr für Jahr sechsstellige Euro-Beträge, hieß es im Herbst (PNN berichteten). Hülsebeck sprach am Heiligabend von einer inzwischen gefundenen „guten Regelung“ für das neue Jahr. 90 Prozent der Vereinbarungen seien bereits unter Vertrag. Außerdem kündigte er zehn zusätzliche Neueinstellungen von Einsatzkräften an. Damit werde sich die Zahl der Feuerwehrleute auf 150 erhöhen, was sich unter anderem entspannend auf die Überstunden auswirke. G.S.
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