Landeshauptstadt: Mehr Marquardt
Jakobs: Möglichkeit einer Dorferweiterung prüfen
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Marquardt - „Wenn der Friedrichspark kommt, wächst auch gleich der Siedlungsdruck auf uns“, begrüßte Ortsbürgermeister Dietrich Menzer am Dienstagabend Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Trotzdem ignoriere Potsdam im neuen Flächennutzungsplan den Wunsch der Marquardter nach einem moderaten Bevölkerungszuwachs. Es ginge doch nur um eine Fläche von 1,3 Hektar für kaum 30 Einfamilienhäuser in der Nähe des Bahnhofs, so Menzer.
Trotz Fußballweltmeisterschaftsfiebers war Jakobs einer Einladung zur Ortsbeiratssitzung gefolgt und wurde auch gleich mit den Problemen des Dorfes konfrontiert. Doch bei dieser seiner Meinung nach geringen Dimension der Dorferweiterung lenkte Jakobs ein und versprach eine Überprüfung. Zuvor hatte Wolfgang Grittner (Wählergemeinschaft, Stadtverordneter der Fraktion Linkspartei.PDS) vorgerechnet, dass die aktuelle Zahl von 1200 Einwohner für eine tragfähige Infrastruktur nicht ausreiche. Man wolle doch nur die Baulücken schließen und den Dorfkern abrunden, die Grenze liege da bei maximal 2000 Bewohnern. Denn auch hier draußen wollen die Menschen Arztpraxen und Einkaufsmöglichkeiten und nicht bei jedem Anlass gleich bis in die Stadt fahren, erklärte Grittner. Ein großer Erfolg sei die bevorstehende Wiedereröffnung der Grundschule in privater Trägerschaft.
Ein weiteres Problem ist die deutschlandweite Diskussion über die Stilllegung von Eisenbahnlinien. „Wir brauchen unsere Anbindung über die Regionalbahn RB 21“, sagte Grittner. Dazu gehöre auch die Öffnung der Haltepunkte in Satzkorn und Grube. Immerhin 800 Reisende nutzen täglich diesen Abschnitt zwischen Wustermark und Marquardt, bei der Bahn spreche man seiner Meinung nach ab 1000 von einer guter Auslastung. Die Linie werde jetzt verstärkt auch von Schülern aus Wustermark und Spandau genutzt, so Grittner. Sicher läge die Bahnlinie nicht in seiner Verantwortung, doch wolle er sich für den Erhalt einsetzen, versprach Jakobs.
Auch für weitere Probleme hatte Jakobs ein offenes Ohr: Der Bau des in Marquardt gewünschten Parkplatzes am Ortseingang sollte geprüft werden, wenn der materielle Aufwand so gering wie möglich gehalten werden kann, versprach er. Auch für den Weiterbau an der Kulturscheune wolle er sich einsetzen, denn schließlich sei eine Kulturscheune mit einer Nutzungseinschränkung auch unwirtschaftlich, erklärte der Oberbürgermeister. Winfried Gutzeit
Winfried Gutzeit
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