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Landeshauptstadt: Mehr Platz trotz höherer Mieten Wohnungsmarktbericht: Wenig freie Wohnungen

Potsdamer brauchen immer mehr Platz. Statistisch gesehen hat jeder Landeshauptstädter derzeit 36 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung.

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Potsdamer brauchen immer mehr Platz. Statistisch gesehen hat jeder Landeshauptstädter derzeit 36 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. In zwölf Jahren werde der genutzte Raum je Einwohner auf 41 Quadratmeter ansteigen, sagte Jann Jakobs mit Blick auf die Potsdamer Wohnungsmarktanalyse. Und das trotz prognostizierer Mietsteigerungen. Um wie viel tiefer die Mieter künftig in die Tasche greifen müssen, darauf will sich bei den städtischen Fachleuten keiner festlegen. Auch Jakobs nicht. Der am Dienstag vorgelegte Wohnungsmarktbericht bestätigt, was Hans-Jürgen Scharfenberg seit einiger Zeit sagt. Der Fraktionschef der Linken in der Stadt erklärte: „Potsdam hat keinen Mieter, sondern einen Vermietermarkt“. Inzwischen stehen nur noch 1411 Wohnungen in der Stadt leer – davon sei zudem ein Drittel nicht vermietbar.

Die Misere auf dem lokalen Wohnungsmarkt könnte laut Jakobs „soziale Problemsituationen“ nach sich ziehen. Gebiete mit einkommensschwachen und einkommensstarken Einwohnern beispielsweise. Daher sollen für die künftigen Neubauvorhaben keine komplett neuen Gebiete ausgewiesen werden. Auch „Wildwuchs in den neuen Ortsteilen“ werde es nicht geben“, so Jakobs. Vielmehr sei eine Lückenbebauung sowie eine Verdichtung in den Neubaugebieten geplant.

Auf Fördermittel muss die Stadt bei dem Bauprogramm von 13 600 Wohnungen in den kommenden zwölf Jahren bislang nicht zurück greifen. Einzig die Investitionsbank des Landes (ILB) hat ein erstes Ergänzungsprogramm gestartet – allerdings vorerst zeitlich begrenzt bis Ende 2008. Seitens des Landes seien Förderprogramme zu erwarten, sagte Jakobs. Andernorts im Land werde noch immer wegen sinkender Bevölkerungszahlen Wohnungen abgerissen, während Potsdam einen Bedarf anmeldet. Wie die Stadt das Programm unterstützen und somit den Mietpreis subventionieren kann, werde laut Jakobs geprüft. Eine Überlegung sei, den Baulandpreis zu subventionieren. Allerdings brauche die Stadt, die ein Haushaltssicherungskonzept führen muss, wenig Handlungsspielraum, so Jakobs. Zudem seien die Erlöse aus Grundstücksverkäufen bereits im Investitionsprogramm bis zum Jahr 2011 für die Sanierung von Kitas und Schulen verplant. Zu den größten Neubauvorhaben in Potsdam – allerdings vor allem für Besserverdiener – zählen in den nächsten Jahren die Speicherstadt, der Plattner-Campus am Jungfernsee, Beverly Hills in der Berliner Vorstadt und an der Katharinenholzstraße. jab

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