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ATLAS: Mehr reden

Wohnungen, insbesondere wenn sie sozialverträglich vermietet werden, stellen in Potsdam ein sensibel zu handhabendes Politikum dar. Das bewies nicht zuletzt die Demonstration gegen zu hohe Mieten mit über 2000 Teilnehmern im Juni dieses Jahres.

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Wohnungen, insbesondere wenn sie sozialverträglich vermietet werden, stellen in Potsdam ein sensibel zu handhabendes Politikum dar. Das bewies nicht zuletzt die Demonstration gegen zu hohe Mieten mit über 2000 Teilnehmern im Juni dieses Jahres. Da mutet es schon etwas hemdsärmlig an, wenn die Pro Potsdam knapp 100 sanierungsbedürftige Wohnungen in der Babelsberger Heidesiedlung auf den Markt wirft, ohne vorher einen möglichen Kauf durch eine Potsdamer Wohnungsgenossenschaft zu erwägen. Schließlich sind diese ebenso wie die Pro Potsdam im Arbeitskreis Stadtspuren organisiert – eine Einrichtung, in der offenbar mehr miteinander geredet werden muss. Eine frühzeitige Interessensbekundung durch die PWG 1956 hätte die Mieterängste vor einer Luxussanierung vermeiden können. Der Verkauf selbst stellt eine Retourkutsche der Pro Potsdam auf die von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Mietenbremse dar. Wohl niemand von den Befürwortern der Mietenbremse hatte einen Rückzug der Pro Potsdam aus dem Projekt Heidesiedlung vor Augen. Der Kollateralschaden Heidesiedlung zeigt, dass preiswerte Mieten nicht einfach beschlossen werden können. Wird es doch versucht, geht das auf Kosten der Sanierung. Die DDR-Wohnungspolitik lässt grüßen.

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