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Experten raten im Alter zu Kindersonnenschutz.

© AOK/dpa/tmn

Landeshauptstadt: Mehr Schutz für ältere Haut

Gute Vorsorge mit Sonnencreme und dunklen Stoffen

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Ob im heimischen Garten oder am Mittelmeer: Ohne UV-Schutz wird Sonnenbaden für ältere Haut zur Gefahr. „Senioren sollten den gleichen Sonnenschutz wie Kinder anwenden“, rät Alexandra Renkawitz vom Deutschen Grünen Kreuz (GKV) in Marburg. Denn ältere Haut sei besonders sonnenempfindlich. „Im Alter verlangsamt sich die Zellteilung, die Haut wird trockener und sensibler.“ Deshalb brauche sie auch wesentlich länger, um sich von Sonnenschäden zu erholen.

Luftige, möglichst langärmelige Kleidung, ein Sonnenhut und eine Schutzcreme mit UVA- und UVB-Schutz sollten im Sommer zur Standardausrüstung gehören. „Und statt direkter Sonne so oft wie möglich in den Schatten setzen“, rät Renkawitz.

Dabei sollten Ältere beachten, dass sie möglicherweise schon Spätfolgen von alten Sonnenschäden haben, erklärt Dirk Eichelberg, Dermatologe aus Dortmund. „Die Sonnencremes vergangener Zeiten hatten keinen ausreichenden Schutz.“ Die Haut merke sich jeden Sonnenbrand. Es könne aber bis zu 40 Jahre dauern, bis sich Schäden zeigen.

Deshalb gehen Hautärzte davon aus, dass die Zahl der Älteren, die an einem hellen Hautkrebs erkranken, zunimmt. „Wir zählen jedes Jahr bis zu 200 000 Neuerkrankungen, es steigt explosionsartig“, sagt Eichelberg. Gerade im Alter sei es wichtig, genau auf Veränderungen der Haut zu achten, ergänzt Herbert Kirschech, Facharzt für Hauterkrankungen aus Pulheim (Nordrhein-Westfalen). Ob Rötungen, schuppige Stellen oder Krusten: „Sobald Sie etwas Ungewöhnliches an Ihrem Körper entdecken, zögern Sie nicht, zum Hautarzt zu gehen.“

„Sonnenschutz muss täglich stattfinden“, erklärt Eichelberg. Am besten direkt am Morgen: „Cremen Sie sich eine halbe Stunde, bevor Sie das Haus verlassen, ein.“ Der Lichtschutzfaktor (LSF) sollte dabei möglichst hoch sein. Alexandra Renkawitz empfiehlt einen LSF 40: „Achten Sie unbedingt darauf, dass das Produkt sowohl gegen UVA- als auch UVB-Strahlung schützt.“    Besonders geschützt gehören Gesicht, Hals, Dekolltee, Handrücken und -innenflächen, Knöchel und Füße, Ohren und Nacken. Ältere mit Glatze oder schütterem Haar müssen ihren Kopf schützen, am besten mit einer Mütze oder ähnlichem. „Sonst drohen auch Schwindel und Kreislaufbeschwerden“, warnt Kirschech.

Idealerweise verbinden moderne Sonnenschutzpräparate Hautschutz mit Hautpflege. „Für trockenere Haut empfehle ich Sonnenmilchlotionen mit rückfettenden Substanzen“, sagt Eichelberg. Wer eher zu fettiger Haut neigt, sollte ein fettfreies Sonnengel nutzen. Tagescremes mit integriertem UV-Schutz hält der Dermatologe für ungenügend: „Diese Produkte haben meistens nur einen Lichtschutzfaktor von zwei bis vier.“    Auch die Kleidung bietet lediglich eingeschränkten Schutz: „Ein weißes T-Shirt hat nur Lichtschutzfaktor acht“, erklärt Eichelberg.

Renkawitz empfiehlt möglichst dichtes Gewebe und dunkle Farben: „Da kommt am wenigsten Strahlung durch.“ Wer sicher gehen will, kann im Trekkingladen Kleidung mit integriertem UV-Schutz kaufen.

Durch die Einnahme von Kalzium oder karotinhaltigen Lebensmitteln lasse sich dagegen kein innerer Sonnenschutz aufbauen. „Der Effekt ist fast null“, erklärt Kirschech. Besondere Vorsicht sei auch bei der Einnahme von Medikamenten geboten, warnt Renkawitz: „Bestimmte Beta-Blocker und Antibiotika können die Lichtempfindlichkeit erhöhen.“ Das gilt auch für pflanzliche Präparate wie Johanniskraut. dpa

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