
© A. Klar
Landeshauptstadt: „Mehr Symmetrie, bitte!“
Letzte Empfehlungen des Gestaltungsrats zum Neubau von Potsdamer Mehrfamilienhäusern
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Innenstadt - Überwiegend positive Worte fand der Gestaltungsrat am Dienstag bei der Vorstellung der überarbeiteten Entwürfe für die neu geplanten Mehrfamilienhäuser in der Heinrich-Mann-Allee 24. Der Rat bewertete den vorgelegten Neuentwurf des Architekturbüros Ganter grundsätzlich als gelungen, bemängelte aber durchweg die fehlende Ruhe, Homogenität und Symmetrie in den Gebäudeansichten – beispielsweise im Gegensatz zum klar gestalteten Nebenhaus. „Zu viele verschiedene Fensterformen, eine geschlossene Loggia und ein komisch anmutender Erker“ waren die Hauptkritikpunkte. Man solle mit einem Fenstermaß arbeiten und Balkone versetzen, um ein klareres Bild zu schaffen. Zu unruhig sei vor allem das Hinterhaus. Außerdem sei der Bezug zu Potsdam in der Fassade nicht erkennbar.
Eine Überraschung: Neben einem Spielplatz für Kleinkinder sowie einer Spielfläche mit Tischtennisplatte und Boulderwand ist im Gebäude ein Café vorgesehen. Ein Pächter wird noch gesucht. Die Nutzung des Erdgeschosses als öffentlicher Ort wurde vom Gestaltungsrat positiv bewertet. Außerdem sind statt kleiner Wohnungen nun auch Appartements mit bis zu vier Zimmern angedacht, sowie „weniger Autostellplätze und mehr Platz für Fahrräder,“ so Christoph Bruchmüller, Geschäftsführer von Ganter Architekten.
Am 3. Juni 2014 legte die Projektbeteiligten dem Gestaltungsrat erstmalig einen Entwurf vor, es folgten zahlreiche Empfehlungen zur Überarbeitung. Aufgrund der langen Überarbeitungszeit zeigten die Projektbeteiligten sichtbar wenig Muße für erneute Kritik. Immerhin ließen die strengen Vorschriften zahlreicher Ämter Änderungen am jetzigen Entwurf nur noch bedingt zu, so die Architekten. Das baufällige Haus stand zuvor 15 Jahre leer und wurde kürzlich abgerissen. Wegen des „stadtbildwirkenden Standorts“ der Neubauten, wurden sie nun in der Sonderrunde überhaupt erneut diskutiert.
Das Thema ist nach dieser letzten Sitzung endgültig vom Tisch. „Wenn unsere Hinweise von heute noch Berücksichtigung finden, sind wir zufrieden“, bestätigte Ulla Luther, Staatsrätin a.D. und Mitglied des Gestaltungsrats. Die Architekten gaben an, die Empfehlungen noch einmal zu prüfen – dann könne es losgehen. Rita Orschiedt
Rita Orschiedt
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