Landeshauptstadt: Mehr Trams für Theaterbesucher
Kundenforum zum neuen ViP-Fahrplan: Wenig Kritik / Verbesserungen auch bei Schulbussen angekündigt
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„Wir sind zufrieden.“ Dies erklärte Bernd-Michael Rabisch, Verkehrsleiter im Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP), beim kaum besuchten Bahnkundenforum des Bahnkundenverbandes Potsdam-Mittelmark am Montagabend. Thema war die Akzeptanz des neuen ViP-Fahrplanes. „Es kommt relativ wenig Kritik“, so Rabisch.
Wenn Verbindungen und Linien weggefallen sind, wie etwa die Tram 95, werde das negativ beurteilt, was der ViP aber erwartet habe. Noch vor dem nächsten Fahrplanwechsel im Dezember werde es Änderungen geben, kündigte der ViP-Mitarbeiter an: Mit der Eröffnung des Hans Otto Theaters am 22. September werde die Tram 93 freitags, samstags und sonntags bis ein Uhr in der Nacht bis zur Glienicker Brücke fahren.Davon profitierten nicht nur die Theaterbesucher, sondern auch die Bewohner der Berliner Vorstadt.Weiterhin werden beim Sozialdorf am Lerchensteig morgend unter der Woche „noch Fahrten rangehängt“, um den verdichteten Takt zu verlängern, sagte Rabisch. Zudem werde der ViP einige Fahrten der Tram 99 montags bis freitags ergänzen, um am frühen Morgen und im Übergang zum Vormittagsverkehr „die hohe Belastung des Schlaatzes etwas abzumildern“.
Auch der Vertreter der Havelbus Verkehrsgesellschaft, Dieter Schäfer, sprach von geringer Kritik seitens der Fahrgäste. Wie er mitteilte, sei die Anzahl der Reisenden trotz der höheren Anzahl fahrender Busse seit dem Fahrplanwechsel am 28. Mai dieses Jahres „natürlich“ nicht gestiegen. „Sie verteilen sich nur besser“, so Schäfer. Probleme seien im Schulverkehr aufgetreten: „Wir haben dort nachgebessert.“ So wurde die Inselschule Töplitz „aus dem Takt genommen“, damit die Schüler der ersten bis dritten Klassen „wieder pünktlich nach Hause kommen“, ohne lange auf den Bus warten zu müssen. Weiterhin werde Havelbus laut Schäfer auf der Buslinie 609 in Fahrland „ebenfalls wegen der Schule etwas nachbessern müssen“. Der Bus sei nach Fahrplan gefahren, aber „wir haben gemerkt, dass keine Kinder drin waren“, sagte Schäfer. Nun werde der Bus 30 Minuten versetzt fahren.
Schäfer informierte weiter über die Bürgerinitiative in Kartzow, die sich für eine Schonung der historischen Pflasterdorfstraße einsetzt. 270 Busse würden wöchentlich darauf entlang fahren und die Straße auf Dauer beschädigen, hatte die Bürgerinitiative erst jüngst beklagt. Laut Schäfer ist eine Lösung in Sicht: „Wahrscheinlich werden wir am Schloss drehen“ und nicht über die Dorfstraße fahren. Die Kartzower Fahrgäste müssten dann ein Stück zu Fuß bis zum Kartzower Schloss zurücklegen.
Der einzige zum Fahrgastforum erschienene Fahrgast, eine ältere Dame, nannte den neuen Fahrplan für Babelsberg „einen großen Wurf ins Negative“. Wenn sie von Babelsberg zum Luftschiffhafen wolle, fahre sie mit der Tram 94 bis zum Platz der Einheit „und warte dort garantiert zehn Minuten auf die 91“, erklärte sie. Fahre sie zwischenzeitlich mit der Tram 95, erreiche sie die Tram 91 auf dem Platz der Einheit nicht, „obwohl ich noch gut zu Fuß bin“. Sie könne zwar noch auf den Türöffner drücken, die Tür aber öffne sich nicht mehr. ViP-Verkehrsleiter Rabisch bestätigte: „Sie können die 91 nicht erreichen. Das ist nicht möglich.“ Rabisch zufolge gebe es aber Fahrmöglichkeiten: „Sie können den Bus 631 nutzen.“ Wie er erklärte, sei Babelsberg eine Richtung, die nicht so stark nachgefragt sei. Darauf habe der neue Fahrplan reagiert. Nun seien die Kunden, die zum Bahnhof wollten, deutlich im Vorteil. Der Babelsberger, der zum Bahnhof wollen, informierte aber die Dame, „fährt mit der S-Bahn“. gb
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