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ATLAS: Mehr wert

Gut, der Oberbürgermeister war erst in Südfrankreich auf der Immobilien- und ist heute in Berlin auf der Tourismusmesse. Kein Problem – wenn er denn in Potsdam Ersatz für sich hätte.

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Gut, der Oberbürgermeister war erst in Südfrankreich auf der Immobilien- und ist heute in Berlin auf der Tourismusmesse. Kein Problem – wenn er denn in Potsdam Ersatz für sich hätte. Denn selbstverständlich hätte gestern ein Vertreter der Stadt (Ein Stellvertreter? Ein Medienbeauftragter? Ein Werauchimmer!) zur Bambi-Präsentation in den Filmpark gehört. Nicht zwingend aufs Podium, aber doch an den Rand, irgendwo hin. Sei es als Grüßaugust für die Bambi-Riege. Schon aus Höflichkeit. Und vor allem: Weil die Stadt von der Bambi-Sause den zigfachen Gegenwert an Werbung bekommt. Die Fotostrecken und TV-Einspieler sind unbezahlbar. So gibt es auch daran, dass die Stadt 50 000 und das Land 125 000 Euro zur Gala beisteuern, nichts zu mäkeln (Ja: Die Welt hat andere Sorgen als Botox- und Quetschkorsettparaden auf roten Teppichen gerade in solchen Zeiten jaha ). Nur: Wer glaubt, sich als Stadt nicht anstrengen zu müssen, sich für seine Fuffzigtausend nur zweimal in zwei Jahren platt hinlegen oder aufstellen zu müssen als grüner Teppich oder barocke Fototapete fürs goldene Kitz, der fährt Roller auf der Autobahn, sitzt mit Oropax bei den Philharmonikern: Potsdam muss sich ums Bambi seine Gala stricken. Wenn schon Marketing zu Sonderkonditionen, dann volle Pulle.

Und bitte: Irgendwer wird doch wohl bis zur Bambi-Gala des Oberbürgermeisters Terminkalender ordnen können.

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